Drohen weitere Streiks bei den privaten Busunternehmen?

Die Gewerkschaft Verdi und der Omnibusverband Nord (OVN) haben sich nicht geeinigt. Wann genau und ob Verdi zu weiteren Streiks aufruft, ist noch nicht bekannt.

Die Linie 5912 der Autokraft durch Stockelsdorf fuhr beim letzten Streik, weil sie von einem Subunternehmen bedient wird.

Die Verhandlungen scheinen festgefahren zu sein. Ein neuer Verhandlungstermin wurde noch nicht genannt. Sollte man sich nicht irgendwann einigen können, gäbe es eine Urabstimmung über einen sogenannten Erzwingungsstreik.

Lesen Sie hier die offizielle Stellungnahme des OVN:

Auch die vierte Verhandlungsrunde bei den Lohntarifverhandlungen für das private Omnibusgewerbe in Schleswig-Holstein ist am gestrigen Abend nach über 11stündigen intensiven Verhandlungen mit der Gewerkschaft ver.di ohne Ergebnis zu Ende gegangen.

„Wir hatten große Hoffnungen in diese Verhandlungsrunde gesetzt und haben uns mit mehreren immer wieder verbesserten Angeboten wirklich bis durch die Decke des Machbaren und Verantwortbaren gestreckt, um endlich eine Einigung hinzubekommen. Leider müssen wir aber erkennen, dass unsere massiven Bemühungen auch in mehreren Sondierungsrunden am Ende nicht zum Erfolg geführt haben, weil ver.di die Angebote allesamt zurückgewiesen hat und weiterhin auf Forderungen beharrt, die unsere Busunternehmen nicht ansatzweise refinanzieren können. Es wird aber niemand ernsthaft erwarten können, dass die Unternehmen Kredite aufnehmen müssen, um Lohnforderungen zu bezahlen“, so OVN-Vorsitzender und Verhandlungsführer Klaus Schmidt.

Schmidt weiter: „Wir geben nicht auf, auch weiterhin um einen Abschluss zu kämpfen, schon weil es diesen am Ende des Tages geben muss. So laufen bereits die Bemühungen um einen weiteren Termin für die Fortsetzung der Verhandlungen, auch wenn momentan die Zuversicht etwas abhandengekommen ist, wie eine Einigung mit ver.di gelingen kann, solange alle unsere Angebote zurückgewiesen werden. Zu behaupten, die Arbeitgeber würden Lohnerhöhungen verhindern wollen, ist vor dem Hintergrund dieser hohen Angebote wirklich absurd.“

Das vorliegende Angebot sieht eine Lohnerhöhung von insgesamt 250 EUR in vier Stufen bei einer Laufzeit von 36 Monaten vor. Dieses Angebot führte zu einem monatlichen Grundlohn von mehr als 2.850 EUR (ca. 16,82 pro Std.) im Linienverkehr, womit das Fahrpersonal mehr als die Hamburger Kollegen und bundesweit auch weiterhin den zweithöchsten Lohn nach Baden-Württemberg verdienen würde.

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