Stockelsdorfer Rathaus: Zutritt nur nach Temperatur-Scan

Ab Montag soll das Rathaus wieder ohne vorherige Terminvereinbarung zugänglich gemacht werden. Dafür müssen Hygieneregeln beachtet werden und bei jedem Besucher wird die Temperatur gemessen.

Die kleine Temperaturmessstation gibt grünes oder rotes Licht, nachdem der Sensor bei dem Besucher die Temperatur gemessen hat. Dazu platziert man sein Gesicht ca. 50 cm vor dem Bildschirm und hält es so, dass es im vorgegebenen Oval erscheint. Wie in einer Fotobox, wenn man ein Foto von sich machen lassen möchte. Kann das Gesicht nicht korrekt erfasst werden fordert das Gerät auf, näher heranzukommen (Please come closer. [pliːz kʌm ˈkloʊzɚ]) oder den Kopf zu heben (Raise your head. [reɪz ˈjɔr hɛd]). Bislang leider nur auf Englisch. Meistens wird hoffentlich zu hören sein „Temperature is within the range“ und die Temperaturanzeige auf dem Bildschirm ist grün, d.h. alles ist gut, Sie können weitergehen, wenn Sie denn auch noch eine Mund-Nasen-Abdeckung tragen, denn auch darauf achtet der Scanner.

Das Stockelsdorfer Unternehmen VisiConsult ist den Anfragen der Kunden gefolgt und hat den Sensortemperaturscanner auf den Markt gebracht. Er wird ständig weiterentwickelt, so können die folgenden Gerätegenerationen z. B. auch auf andere Sprachen programmiert werden. Die Technik ist für das Rathaus in Stockelsdorf angeschraubt an einen Edelstahl-Standfuß der Firma Druckguss Service Deutschland aus Lübeck, die normalerweise für die Autoindustrie tätig ist, und auch gleich mit einem Desinfektionsmittelspender versehen, kann aber auch an der Wand montiert werden.

Ihren ersten Einsatz hatte die Temperaturmessstation bereits vergangene Woche zur Sitzung des UBPöS in der Sporthalle Rensefelder Weg. Dabei offenbarten sich auch gleich die Schwachstelle des Gerätes: Leider ist es nicht barrierefrei, das werden erst Nachfolgemodelle sein. Da die Höhe nicht verstellbar ist, wurde das Jugendzentrum für kleinere Personen, die nicht von der Kamera erfasst werden können, mit einem Handtemperaturscanner („Pistole“) für den mobilen Einsatz ausgestattet.

Hajo Schulenburg, Inhaber und Geschäftsführer von VisiConsult, ist sich sicher, dass dieses Produkt Vertrauen schaffen kann. Zumindest könne man bei einer größeren Menschenansammlung schon mal in Hinsicht auf akute Infektion mit erhöhter Temperatur auf der sicheren Seite sein, wenn das Gerät zum Einsatz käme.

Für alle Zweifler: Daten sammelt das Gerät im Rathaus nicht und es gibt auch keinen Alarmton von sich, wenn die Normaltemperatur überschritten ist, so dass nicht noch die Aufmerksamkeit umstehender Personen erregt wird. Hier wird auf Selbstkontrolle und Selbstverpflichtung gesetzt, dass Personen mit erhöhter Temperatur wieder umkehren und nicht noch Sachbearbeiter anstecken.

Bürgermeisterin Julia Samtleben ist froh, mit diesem Temperaturscanner das Hygienekonzept des Rathauses erweitern zu können, denn dadurch ist die Öffnung ab Montag zu gewohnten Zeiten wieder möglich.

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