Großalarm in Stockelsdorf
Alle verfügbaren Kräfte waren im Einsatz | Eine wohlorchestrierte Großübung mit achtwöchiger Planungsphase.
Kurz nach 12 am Samstag gab es in Eckhorst einen Verkehrsunfall. Die Feuerwehr Eckhorst wurde alarmiert und rückte wenig später aus. Kurz darauf muss nachalarmiert werden und auch die Hundestaffel kam zum Einsatz, denn Personen mussten gesucht werden. Dann Vollalarm und die FF Stockelsdorf muss ihre Mannschaft aufteilen, denn sie werden in die Rudolf-Diesel-Str. zur Firma Altropol gerufen. Dabei müssen auch Atemschutzgeräte eingesetzt werden, denn es befinden sich Gefahrenstoffe vor Ort.
Personen auf dem Dach und im Gebäude. Dem nicht genug ist auch noch ein Feuer bei der Firma Wentorp im Gewerbegebiet am Funkturm ausgebrochen. Alle Einsatzkräfte müssen koordiniert werden, damit kein Chaos ausbricht. Es gibt Verletzte. Die Grundschule Ravensbusch wird zur Krankenstation umfunktioniert, die Kommunikation untereinander wurde auf eine harte Probe gestellt: Der Ernstfall wurde geprobt.
Eine mobile Rettungsleitstelle musste in Windeseile eingerichtet werden, dafür hat erstmalig die Einsatzleitstelle Süd die Einsatzleitung vor Ort übernommen und nicht von Bad Oldesloe aus. Auch FF Zarpen, Mönkhagen-Langniendorf und die Schnelleinsatzgruppe (SEG) Süd wurden mit alarmiert, denn bei Großgefahrenlagen müssen alle zusammenarbeiten.
Die FFs Obernwohlde und Dissau sicherten derweil zusammen mit Bad Schwartau den Brandschutz in Stockelsdorf. Der Regen wird einfach ignoriert. Bei allen Unannehmlichkeiten: Alle Einsatzkräfte wissen, dass es auch funktionieren muss, wenn man sich plötzlich auf andere Kollegen einstellen muss, denn wenn es dort hakt, könnte das im Ernstfall Menschenleben kosten. Deswegen muss man übergreifend üben. Und das machen Einsatzkräfte gern, denn es schweißt zusammen. Alle haben das gleiche Ziel: Zu helfen. Jeder hat dabei andere Aufgaben zu erfüllen. Und wenn diese dann alle ineinandergreifen und am Ende die Katastrophe abgewendet werden konnte, dann setzt das Endorphine frei.
Acht Wochen Planung mit fünf involvierten Personen hat zu dieser übergreifenden Übung geführt. Gemeindewehrführer Günter Volgmann und Übungsplaner Andreas Kurschies sind überall vor Ort und zufrieden mit dem Ergebnis.
Antreffen konnte man an den Einsatzorten auch den hiesigen Ordnungsamstleiter Stefan Köhler, der, aus Respekt den Ehrenamtlern gegenüber, genau wie sie am Samstag Mittag dem Regen trotzte.
Keiner der Einsatzkräfte hatte Gelegenheit, noch mit der Familie ein Mittagessen einzunehmen, daher werden alle Akteure nach Beendigung zur Erbsensuppe ins Gerätehaus Mori geladen.
Allen, die sich bei ihrem Samstagseinkauf oder sonstigen Aktivitäten durch Blaulichter und Martinshörner gestört fühlten, sei gesagt: Es kommt uns allen zugute, dass diese Männer und Frauen ihre Zeit opfern, um Szenarien zu proben, die uns im Notfall das Leben retten können !