Kommt jetzt der Alltag zurück?
Da sind sie wieder, die ersten Wohnmobile, Ausflügler und Pendler beleben die Straßen und Autobahnen Richtung Hamburg
Am Wochenende in den Baumärkten war der Frühling klar zu erkennen. Es wird am Haus gewerkelt, der Garten fit gemacht und am Nest gebaut.
Selbst die Spatzen nutzen die Ruhe der Aussenanlagen, um sich um die Nester zu kümmern, denn ohne Tische und Aussensitzplätze scheint es sich hinter den Buchstaben der Bäckerkette trefflich brüten zu lassen.
Seit ca. 2 Wochen schon ist jedenfalls eine deutliche Zunahme des Verkehrs zu beobachten und das nicht nur in den Städten, sondern auch auf den Autobahnen.
Es scheint schon fast ein Hauch von Normalität über die Autobahnen zu wehen, die ersten Camper und Wohnwagen (natürlich mit Fahrrädern beladen) sind schon wieder zu sehen, wie sie mit 90km/h einen Fahrsprurwechsel auf die mittlere Spur vollführen, um sich am 40-Tonner vorbei zu quälen, nur um 10 Minuten früher an der nächsten Raststätte Richtung Süden oder Richtung wohin auch immer, sich bei Serway in die noch spärlichen Schlangen zu stellen. Denn ganz „normal“ ist es noch lange nicht, die Busse fehlen noch auf deutschen Autobahnen. Busunternehmen scheinen sich an die allgemeinen Reiseverfügungen zu halten und fallen regelrecht durch ihre Nichtpräsenz auf. – gut so –
Viele scheinen es nicht abwarten zu können.
Alle wissen: Geht es zu schnell – steigen die Infektionsraten wieder.
Geht es zu langsam – wird der Schaden für die Wirtschaft vieleicht nicht reparabel sein.
Vielen Unternehmen geht es schlecht, viele bekommen Kurzarbeitergeld oder Soforthilfe und die Mitarbeiter arbeiten trotzdem, HomeOffice ist nun mal nicht in jeder Lage so effizient wie im Büro. Die Deutsche Wirtschaft hängt auch nicht von Eisdielen oder Dekogeschäften ab, es sind die Handwerker, die Mittelständler, die Innovatoren und Kleinbetriebe, die die Vielzahl an Beschäftigten stellen und somit für das Einkommen der Familien sorgen.
Offiziell gibt es keine Rückkehr zur Normalität, deshalb sind die Wohnmobile auch nicht zu erklären. Dass mehr Menschen und Fahrzeugen auf den Autobahnen unterwegs sind, scheint aber klar der Rückkehr zur Normalität durch Änderung in den Arbeitsprozessen und den Anpassungen, die die Unternehmen unternommen haben, geschuldet zu sein.
