Lübeck

Lübecker Bürgerschaft beschließt Förderung der Sanierung von St. Marien und dem Dom zu Lübeck

250 000 Euro nsollenindie zwei Projekte fließen

[LÜBECK]

Die Lübecker Bürgerschaft hat in ihrer jüngsten Sitzung am 22. Mai beschlossen, die dringend erforderlichen Sanierungsmaßnahmen am Dom zu Lübeck sowie in St. Marien mit insgesamt 250 000 Euro zu unterstützen. Die Mittel sollen jeweils zur Hälfte in die beiden Projekte fließen. Da sich die Hansestadt Lübeck gemäß der Kommunalfinanzverfassung des Landes Schleswig-Holstein nicht am Kapitalstock einer Stiftung wie 7Türme+ beteiligen darf, wählt sie mit dieser Einlage in das Verbrauchsvermögen einen gezielten Weg zur Unterstützung der konkreten Sanierungsvorhaben.

„Wir freuen uns wirklich sehr über diese tolle Entscheidung der Bürgerschaft“, so Petra Kallies, Pröpstin des Ev.-Luth. Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg. „Im Namen der Kirchengemeinden sage ich von Herzen Dankeschön – für diese doppelte Unterstützung. Es hilft nicht nur finanziell, es ist zugleich auch ein wichtiges Bekenntnis der Hansestadt Lübeck zu unseren fünf historischen Kirchen.“

„Dass sich die Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck trotz finanzieller Restriktionen mit großer Mehrheit klar zur Verantwortung für das bauliche Welterbe bekennt, ist ein starkes Signal“, sagt Jan-Dirk Verwey, designiertes Vorstandsmitglied der in Gründung befindlichen Stiftung 7Türme+. „Die Entscheidung der Bürgerschaft ermöglicht es, die Sanierungsarbeiten in zwei der bedeutendsten Kirchen Lübecks zugleich voranzubringen – das gibt uns Planungssicherheit und Rückenwind.“

Auch seitens der Stadtspitze wird die Förderung als bedeutender Beitrag zum Erhalt des baulichen Welterbes gewertet. Stadtpräsident Henning Schumann betont: „Die Sanierung der Lübecker Altstadtkirchen ist eine stadtgesellschaftliche Aufgabe, der wir uns gerne stellen. Als integraler Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes stehen wir in der Verantwortung, trotz der angespannten Haushaltslage unseren Beitrag zu deren Erhalt zu leisten.“ Bürgermeister Jan Lindenau ergänzt: „Wir freuen uns, mit der heutigen Entscheidung der Bürgerschaft einen Beitrag zur Sanierung der sieben Türme zu leisten. Es ist gleichzeitig ein Bekenntnis zur Bewahrung unseres Welterbes. Die sieben Türme sind nicht nur unsere unverwechselbare Stadtsilhouette, sondern auch Orte unserer Identität.“

In St. Marien steht eine umfassende Innensanierung an, deren Kosten auf insgesamt 28 Millionen Euro beziffert werden. Die Arbeiten beginnen noch in diesem Jahr und sollen bis 2031 abgeschlossen sein. Die Sanierungsarbeiten am Südturm der Doppelturmanlage des Lübecker Doms können beginnen, sobald der Bewilligungsbescheid des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) über die Förderung durch den Bund vorliegt. Sichtbare Schäden wie tiefe Risse mit einer Gesamtlänge von rund 1500 Metern sowie feine Haarrisse über 800 Meter hinweg machen umfangreiche Maßnahmen erforderlich. Die Arbeiten werden sich voraussichtlich über neun Jahre erstrecken.

7Türme+ ist eine bürgerlich-rechtliche Stiftung (in Gründung) mit Sitz in Lübeck. Ihr Ziel ist der langfristige Erhalt der sieben Türme und der fünf Altstadtkirchen als prägende Bestandteile des UNESCO-Welterbes. Die Stiftung wurde 2025 mit einem Grundstockvermögen von 1,5 Millionen Euro gegründet, eingebracht von kirchlichen, institutionellen und privaten Stifter:innen sowie dem Land Schleswig-Holstein. Die formelle Anerkennung der Stiftung durch die Stiftungsaufsicht des Landes Schleswig-Holstein wird im Juni 2025 erwartet. Unter dem Motto „Der Welt Kultur und Erbe schenken“ bündelt 7Türme+ bürgerschaftliches und institutionelles Engagement für Sanierung, Erhalt und kulturelle Nutzung. Das „+“ steht dabei für das Ganze: für Kirchenräume, Nutzung – und für die Menschen, die sie beleben. Schirmherr der Stiftung ist Alt- Bundespräsident Joachim Gauck. Geführt wird 7Türme+ vom designierten Vorstandsteam Annegret Röther, Heike Schumacher und Jan-Dirk Verwey.

 

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