Nomaden unserer Zeit – Wanderschäferei im Fokus einer besonderen Ausstellung
Holger Rüdel - Künstler mit Blick für Geschichte

Mit ihrer jahrhundertealten Tradition prägt die Wanderschäferei bis heute Landschaft und Kultur Norddeutschlands. Doch diese Lebens- und Arbeitsweise ist bedroht. Eine eindrucksvolle Fotoausstellung erinnert nun an ihre Bedeutung: Unter dem Titel „Nomaden unserer Zeit. Wanderschäfereien in Schleswig-Holstein“ zeigen die Stiftungen der Sparkasse Holstein vom 25. September bis 14. Dezember etwa 50 Schwarzweiß-Aufnahmen des renommierten Fotografen Holger Rüdel. Zu sehen ist die Ausstellung im Stiftungsgebäude Erlebnis Bungsberg in Schönwalde (Kreis Ostholstein) – und damit auf dem höchsten Punkt Schleswig-Holsteins. Eröffnet wird sie am 25. September um 18 Uhr.
Über zwei Jahre hat Rüdel vier traditionelle Wanderschäfereien in Schleswig-Holstein begleitet. Entstanden ist eine tiefgründige Bildreportage, die den Alltag von Schäferinnen und Schäfern, ihre Tiere und das Leben im Rhythmus der Natur zeigt. Die Fotografien machen sichtbar, wie anspruchsvoll und entbehrungsreich diese Arbeit ist – und zugleich, wie stark sie mit Nachhaltigkeit, Landschaftspflege und kulturellem Erbe verbunden bleibt. Die porträtierten Schäfereien stammen aus den Kreisen Schleswig-Flensburg und Rendsburg-Eckernförde. Gemeinsam dokumentieren sie eine Lebensweise, die seit 2018 als Immaterielles Kulturerbe in Deutschland anerkannt ist.
Holger Rüdel, geboren 1951, ist in der norddeutschen Kulturlandschaft kein Unbekannter. Nach seiner Tätigkeit als Leiter des Stadtmuseums Schleswig arbeitet er seit seiner Pensionierung als freischaffender Fotograf und Publizist. Seine Projekte verbinden kulturhistorische Recherche mit künstlerischer Fotografie – wie schon bei seiner Reportage über die letzten Fischer von Holm an der Schlei. „Die Wanderschäferei gehört zu den ältesten Formen der europäischen Weidetierhaltung und gilt als umweltschonend und naturnah“, betont Sören Westphal von der Sparkasse Holstein. Mit der Ausstellung wolle man ein Stück lebendiger Tradition sichtbar machen – und Bewusstsein schaffen für eine bedrohte, aber überaus wertvolle Berufskultur.
Die Öffnungszeiten sind Montag bis –Freitag jeweils von 10 Uhr bis 15 Uhr, Sonnabend und Sonntag jeweils von 10 Uhr bis 17 Uhr.