Jäger „blatten“ in Eckhorst
Der „Freundeskreis Jagdkultur“ hatte eingeladen und rund 40 Jäger nahmen an einem „Blattjagdseminar“ auf dem Hof von Dirk Ullrich in Eckhorst teil. Als Referent begrüßte Dorfvorsteher Helmut Neu Dr. Dr. Uwe Roblick, Mediziner und Akademischer Jagdwirt mit Studium an der Wiener Akademie für Bodenkultur .
Jagd – so Neu – habe auch den Zweck, wald- und feldverträgliche Wilddichten herzustellen und dazu gehöre das Weidwerk auf die zahlreich vorkommenden Rehe rund um Eckhorst.
Verbiss und Fegeschäden des Rehwildes gehen alleine zu Lasten der Grundeigentümer, Jagd sei daher in der Pflicht zur Einhaltung einer Balance innerhalb des Naturhaushaltes und zur Sicherung einer naturnahen Land- und Forstwirtschaft.
Zu einer der erfolgreichsten Jagmethoden auf den Vater aller Rehe, den Rehbock, bezeichnete Dr. Uwe Roblick die Lockjagd in der Paarungszeit des Rehwildes, der sogenannten „Blattzeit“. Sie beginnt Mitte Juli und dauert bis Mitte August.
Hatte man früher noch mit Hilfe eines Buchenblattes „geblattet“, so werden heute häufig technische „Blatter“ verwendet, um die Fieplaute des weiblichen Wildes und der Rehkitze nachzuahmen.
Roblick erläuterte auf Grundlage wissenschaftlicher Untersuchungen das allgemein als „testosteron-gesteuert“ bezeichnete Verhalten brunftiger Böcke, die auf unterschiedliche Lautäußerungen der empfangsbereiten Ricken scheinbar kopflos reagieren.
Er zeigte anschaulich die räumlichen und zeitlichen Zusammenhänge des Fortpflanzungverlaufes des Rehwildes auf und gab wertvolle Hinweise zur erfolgreichen Blattjagd.
Resümee: Das Blatten ist schwieriges Handwerk, und wer dieses nicht beherrscht, kann den Bock leicht „verblatten“!
Quelle: Helmut Neu