Da gehen die Meinungen auseinander: Wird er nun viel oder viel zu wenig genutzt, der Herrengarten? Hundebesitzer sieht man viele und den Spuren nach zu urteilen wird er auch gern von feiernden Jugendlichen aufgesucht, aber der Herrengarten könnte noch viel mehr Spaziergänger vertragen, denn überall laden Sitzbänke zum Verweilen ein.

An einem sonnigen Mittwoch Nachmittag übten Mädchen im Herrengarten Rad schlagen, die Boule-Bahn war besetzt und auf einer Parkbank hatte Pastorin Jürgensen mehrere Kannen Kaffee und Tee nebst Becher aufgebaut.

Meist trifft sie sich am Mittwoch um 15 Uhr mit mehreren Personen aus den Gesprächskreisen der Kirche, die sie kurzerhand nach draußen verlegt und zusammengelegt hat, aber gern bietet sie auch zufällig vorbeikommenden Passanten etwas an. Diese bleiben oft stehen, trinken einen Tee mit, werden in Gespräche integriert und manchemal vergisst man dann die Zeit wegen der netten Gesellschaft.

Und immer wieder kommt dann: Das ist genau das, was hier fehlt. Die Möglichkeit, sich gemütlich bei einer Tassee Kaffee zu unterhalten. Aber auch die fehlende Bushaltestelle der Linie 9 am Bäckergang wird bemängelt, denn genau die war es, die es den älteren Personen ermöglichte, die breiten Rollator- und Rollstuhl geeigneten Wege im Herrengarten zu bevölkern, wenn man den Weg z.B. vom Ortskern in den Herrengarten nicht mehr bewältigen kann. Die 17 fährt ihnen zu selten. Und ein Spaziergang durch die Straßen von Stockelsdorf macht auch nur bedingt Spaß. 

Als Vorbeikommender merkt man schnell: Die Runde ist keinesfalls eine geschlossene Gesellschaft, hier wird über alltägliche Themen gesprochen, die Kirche tritt dabei in den Hintergrund, aber gut, dass die Pastorin einfach mal die Initiative ergriffen hat, den Herrengarten etwas zu beleben. Hier kann man einfach mal klönen und die Umgebung in netter Gesellschaft genießen.