Es muss nicht immer Timmendorfer Strand sein
Tagestouristen sind heuzutage das Problem. Manche wünschen sich, dass diese in den Küstenorten von vornherein abgelehnt werden würden. Jeder reist mit dem Auto an und braucht einen Parkplatz. Man denke nur an das wilde Parken in den Grünrabatten entlang der B 76. Sicherheitskräfte sollen entlang der Lübecker Bucht helfen, die Regeln einzuhalten und Ausschreitungen, die bei überhitzten Gemütern, die zwei Stunden lang mit quengelnden Kindern im Auto einen Parkplatz gesucht haben, durchaus vorkommen können, zu verhindern. Doch muss es immer die Lübecker Bucht sein?
Hat es sich noch nicht rumgesprochen, dass es bei Sommerhitze eine Tortur ist, an die Lübecker Bucht zu gelangen? Man steht erst einmal im Stau auf der Autobahn, möchte man nach Timmendorfer Strand, schlängelt man sich in einer endlosen Blechlawine im Schritttempo durch Hemmelsdorf. Gehört man dann zu den wenigen Glücklichen, die nach längerer Zeit einen Parkplatz gefunden haben steht man höchstwahrscheinlich an einem geschlossenen Strandzugang auf einer überfüllten Promenade, auf der man sich nicht aus dem Weg gehen kann.
Wollen Sie das?
Bei schönem Wetter waren die Strände schon immer voll. Es gab bei schönem Wetter auch schon immer Parkplatzprobleme und Staus auf der Autobahn. Schon damals konnte man keinen ausreichenden Abstand zum nebenan liegenden Päärchen am Strand einhalten, weil alle sich auf Timmendorfer Strand zu konzentrieren scheinen. Weils der erste erreichbare Strand von Hamburg aus ist? Wenn man aber eh schon eine lange Anreise in Kauf nimmt, kann man auch gern mal ein Stück weiter nach Grömitz, Kellenhusen, Dahme, Süssau, oder auf die „andere Seite“ zum Weißehäuser Strand oder Hohwacht fahren. Da ist auch Ostsee. Und Strandsand zum Spielen für Kinder.
Oder man steuert gleich eine von vielen Badestellen am See an, zum Beispiel im Lauenburgischen. Dahin ist es auch nicht so weit. Der Ratzeburger See wartet mit einigen Badestellen auf oder man probiert den Ihlsee in Bad Segeberg aus. Es gibt sogar Flußbadestrände. Hier kann man die Badestellen an Seen und Flüssen entdecken.
Woher kommt der Drang, unbedingt für einen Tag an die Ostsee oder Nordsee fahren zu müssen? Um sich in seiner Wohnung nicht „eingesperrt“ zu fühlen, kann man rausgehen, in den Park, sich unter einen Baum setzen, dort ist es schön kühl, oder sich sogar einfach nur mit einem Stuhl auf den Gehweg vor´s Haus setzen (an viel befahrenen Straßen vielleicht lieber hinter´s Haus). Das machen die Menschen in den Mittelmeerländern auch so, da ist es heiß, aber nicht jeder muss permanent an den Strand fahren. Viel trinken und Siesta halten erfrischt manchmal besser, als ein Bad mit tausend anderen am Meer.