Kultur pur | Verlag und Autorenteam stellen ein besonderes Buch über den jüdischen Friedhof in Stockelsdorf vor.
Dichtes Gedränge im Rathaussaal
Buchvorstellung: Mehr Andrang, als Plätze.
(Foto: Joerg Schiessler)
Großer Andrang zur Buchpräsentation „Haus der Ewigkeit“
Bis nach Amerika hat sich die Bucherscheinung herumgesprochen. So las Dietrich Banse einen Brief der 99jährigen Hanna Levinson vor, die im Alter von 18 Jahren in ein kleines Dorf nahe New York auswandern musste und schrieb, dass ihr Urgroßvater jener Wulf Hirsch Horwitz war, dessen Grabstein auf Seite 136 im Buch zu finden ist.
Auch ein Nachfahr der letzten auf dem Stockelsdorfer jüdischen Friedhof begrabenen Person fand den Weg zur Bucheinführung.
Daraus lässt sich erkennen, dass diese Buchneuerscheinung in der jüdischen Gemeinde hohe Beachtung findet.
Und nicht nur dort, denn auch für Stockelsdorf ist es eine Bereicherung, bring es uns doch einen weiteren Teil Stockelsdorfer Geschhichte näher und portraitiert ein fast vergessenes Kleinod.
Mit sehr viel Akribie haben Dr. Rolf Verleger und Nathanja Hüttenmeister die Inschriften der Grabsteine transkribiert, was u.a. aufgrund der Verwitterung alles andere als leicht war. Gleichzeitig hat Dr. Stefan Eick, der eigentlich nur das Buch in seinem Verlag erscheinen lassen wollte, unzählige Stunden in Stadtarchiven verbracht, um die geschichtlichen Hintergründe zu erforschen. Aber auch in visueller Hinsicht hat dieses Buch, das eigentlich ein Bildband ist, viel zu bieten. Graphiken von René Blättermann und Fotos von Jörg Schiessler komplettieren das Werk, das auch in der Landesbibliothek in Eutin und der Deutschen Nationalbibliothek zu finden sein wird. Auch aus Norwegen und Amerika gibt es bereits Bestellungen und sofort nach der Buchvorstellung wurden schon viele Exemplare verkauft und signiert.
Moderiert wurde der Abend von Pastorin Jürgensen, die mit der Verpflichtung des Duos Nebulo der Buchvorstellung einen würdigen Rahmen gab.
In dem Buch ist z. B. zu erfahren, dass das heutige Stockelsdorf sich aus 3 Gütern und Siedlungen zusammensetzt: Stockelsdorf, Mori und Fackenburg
Das ehemalige Landgut Mori hatte einen Verwalter namens Philibert Fack, der sich sehr verdient machte und daher eine kleine Siedlungsfläche zugewiesen bekam. Diese kleine Siedlung erhielt um 1800 den Status eines Dorfes und wurde zu Facken-Bourg (Bourg, frz. für Dorf). Das klingt vielleicht für einige nicht interessant genug, aber wenn man hört, dass diese Siedlung illegal war, aber gern behalten werden wollte, weil die Juden schließlich für gute Geschäfte vor den Toren Lübecks und damit für gute Einnahmen der Gutsherren sorgten, möchte man gern noch mehr darüber wissen.
„Haus der Ewigkeit“ ist im Solivagus Verlag erschienen . Zu erwerben ist es für 24,- Euro unter anderem in der Buchhandlung Bücherliebe am Rathausmarkt in Stockelsdorf oder direkt auf https://solivagus.de
Mehr über das Buch und den jüdischen Friedhof Stockelsdorf unter : https://palti.kirche-stockelsdorf.de/
Weiter Bilder sieht man, wenn man ganz nach unten scrollt zu den Anhängen der SNIPS.
Unsere Redaktion