Umweltbeirat pflanzt Baum des Jahres
Moor-Birke und Umweltbeirat
(Foto: Inken Schmidt/Stodo.NEWS)
Der Beirat für Umwelt- und Klimaschutz (BUKS) hat es sich zur Aufgabe gemacht, jedes Jahr auf jedem Dorf der Gemeinde Stockelsdorf einen Baum des Jahres zu pflanzen. So stehen schon eine Stechpalme im Kernort, eine Rotbuche in Obernwohlde und jetzt, im Jahre 2023 eine Moor-Birke - na, wo wohl? - im Curauer Moor.
Curau
Nein, nicht ganz, sondern auf dem Wanderweg, der drumherumführt, so kann er auch besser von Vorbeikommenden bewundert werden. Direkt am Aussichtspunkt über das Curauer Moor kann man ihn gar nicht übersehen. Und es handelt sich wirklich um ein schönes Exemplar. „Der ist bestimmt schon 10 Jahre alt“, schätzt Tim Techau vom Beirat.

Der Vorsitzende des BUKS, Florian Hamelau, weihte den Baum am Standort symbolisch offiziell ein und dankte Curaus Dorfvorsteher Henning  Wilcken, dass er diesen Standort gefunden hat. Im Moor selbst wäre natürlich schön gewesen, aber die Bäume können selbstverständlich nur auf gemeindeeigenem Land gepflanz werden.

Bei dieser Gelegenheit betonte Hamelau, dass der BUKS gern noch ein paar Bewerber hätte, denn er wird nach der Kommunalwahl wieder neu zusammengesetzt. Kontakt können Sie über https://stockelsdorf.de/Leben-Wohnen/ aufnehmen. Der Umweltbeirat pflanzt übrigens nicht nur Bäume, sondern war zum Beispiel auch Jury beim Gartenwettbewerb gegen Schottergärten der Gemeinde Stockelsdorf.
Was macht die Moor-Birke so besonders?
Die Moor-Birke ist darauf spezialisiert, sich an neue Lebensräume anzupassen und kann somit vielen Klimaeinflüssen standhalten. Sie kommt mit nassen und schweren Böden zurecht, aber auch Trockenheit macht ihr nicht viel aus. Ihre Anspruchslosigkeit macht sie zu einer Pionierpflanze, welche geeignete lichtbegünstigte Flächen wie Kahlschlag oder Brandflächen schnell besiedelt. 

Und wohl am erstaunlichsten: Moor-Birken sind unempfindlich gegen Winterfröste. Bei Temperaturen unter −40 °C wandeln sie in den Zweigen Stärke in Öl um, wobei Wärme freigesetzt wird. Die Blätter erfrieren erst ab −6 °C. Bei Kälte werden die im Bereich der weißen Rinde auftretenden Lüftungsrisse verschlossen und erhöhen so die Frosthärte. Eine Wintertemperatur von durchschnittlich −33 °C ruft keine Vitalitätseinbußen hervor. Die Frosthärte bleibt trotz zwischenzeitlicher Erwärmung (bis +18 °C) den gesamten Winter stabil.

Durch ihr ausgeklügeltes Wurzelsystem hat sie eine hohe Wasserdurchflussrate. Eine ausgewachsene Birke kann an einem heißen Sommertag bis zu 500 Liter Wasser aus dem Boden ziehen. Die Feinwurzeln sind von einem dichten Geflecht symbiotisch lebender Pilze umgeben, was die Nährstoffversorgung stark begünstigt. (https://de.wikipedia.org/wiki/Moor-Birke)

Aufgrund des Klimawandels müssen wir wohl alle ein bisschen wie die Moor-Birke werden.
Inken Schmidt