Was kann Stockelsdorf für seine Jugend tun?
Gruppe Jugendlicher
(Foto: natureaddict/Pixabay)
Jugendcafé wieder eröffnen oder doch was anderes? Luftfilter an den Schulen? Wie sollen die Schulen erweitert werden? Manchmal kommt der Knaller am Schluss, es lohnt sich also auszuharren. So zum Beispiel beim Ausschuss für Jugend, Sport, Soziales, Schule und Kultur (JSSSK) am 28. September.
Nach der Vereidigung von Sarah Andermann als stellvertretendes Ausschussmitglied im Ausschuss für Jugend, Sport, Soziales, Schule und Kultur für die SPD stellte die Architektin Kristin Bartels vor, wie die Konzeptionsfindung (Phase Null) für den Schulausbau der Erich-Kästner-Grundschule vonstatten ging, wie der Zeitplan für weitere Phasen Null für alle anderen Schulen in Stockelsdorf sein wird und worauf bei modernen räumlich-pädagogoschen Konzepten geachtet wird. Um beim Thema Schule zu bleiben, wurde im Anschluss über Luftfilter an den Schulen diskutiert. Bürgermeisterin Julia Samtleben klärte auf, dass die Förderungen für Luftfilter nur für Räume, die nicht gelüftet werden können, abgerufen werden können.  Sie würden auch das Lüften nicht ersetzen, sondern wären nur eine Ergänzugsmaßnahme, da wo möglich muss trotzdem gelüftet werden. Die Schulleiterinnen und ihre Vertreter machten deutlich, dass die Kinder kein Problem mit dem Lüften und dem Tragen der Masken hätten, Gedanken machen sich eher die Eltern darüber.  Annie Schubart von Bündnis90 / Die Grünen und im Schulelternbeirat am Gymnasium am Mühlenberg in Bad Schwartau berichtete, dass zumindest der Luftfilter in der Klasse ihrer Tochter ausgeschaltet bleibt, er wäre einfach zu laut, um dem Unterricht folgen zu können. Ähnliche Erfahrung hat auch die Bürgermeisterin bei der Teilnahme an einer Sitzung machen müsse. Nichtsdestotrotz fasste der Ausschuss den Beschluss, für jede Schule je ein Gerät anzuschaffen (Kosten pro Gerät ca. 3.500 Euro).   

Wie und vor allem was soll für die Jugend getan werden? Zur Diskussion stellte die Bürgermeisterin die Wiedereröffnung des Jugendcafés bzw. eines Jugendtreffs.  Die Gemeinde ist immer noch Mieter, heute wird es als Bildungs- und Kulturtreff (BiKuT) für die Integration von Flüchtlingen genutzt. Darüber hinaus finden dort die Sprechstunden der Migrationsberatung des Kreises Ostholstein und der Lebenshilfe Ostholstein statt, dies könnte aber in die Lohstraße verlegt werden. Ein Jugendcafé oder -treff macht eine zusätzliche Personalie nötig, jährliche Kosten  ca. 73.000,00 €, wobei Susanne Schell von der CDU darauf hinwies, dass die Arbeitszeiten dieser Kraft eher am Abend und an den Wochenenden liegen werden, was wohl noch zusätzliche Kosten verursachen wird. Die frisch vereidigte Sarah Andermann stellte den weitergefassten Antrag, der die Verwaltung beauftragt, zusammen mit Jugendlichen ein ganzheitliches Konzept zu erarbeiten, um ihre Vorstellungen mit zu berücksichtigen.  

Stockelsdorf ist "gefährlicher Ort"

Momentan wird sich immer noch gern im Ortskern getroffen. Daran ist auch nichts auszusetzen, wie die Ausschussvorsitzende Sabine Gall-Gratze empfand. In ihren Augen laufe alles friedlich ab. Mit ihrer gegenteiligen Aussage überasche jedoch die Bürgermeisterin. Stockelsdorf wurde zum „gefährlichen Ort“ erklärt. Wohl wegen der Verdrängungstaktik von Lübeck vom Drehbrückenplatz und Krähenteich trafen sich auch diese Personengruppen in Stockelsdorf, an einem Wochenende sollen es um die 100 Personen gewesen sein. Im August und September sei es zu 21 Straftaten gekommen, Schlägerei und sieben Körperverletzungen. Durch die Ernennung zum „gefährlichen Ort“ hat die Polizei bessere Handhabe. Als weitere Gegenmaßnahmen wurden Bänke abmontiert und ein Alkoholverbot erlassen. Die Stockelsdorfer Jugendlichen seien froh, dass die aggressiven Gruppen nun wieder weg sind.
Inken Schmidt