Wieder Streit um Anfangszeiten der politischen Sitzungen
Uhr
(Foto: Pixabay)
Im Hauptausschuss am 3. Juli wurde das Thema Anfangszeiten der Sitzungen wieder angesprochen. Hier äußern BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ihre Meinung:
"Seit Jahren versuchen wir von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, die Anfangszeiten unserer politischen Sitzungen dem modernen Leben anzupassen: von 17.00 Uhr auf einen späteren Beginn, damit Eltern vorher ihre Familien versorgen und Arbeitnehmer*innen stressfreier pünktlich zu Sitzungen erscheinen können.

Warum ausschließlich in Stockelsdorf diese veraltete Anfangszeit seit Jahrzehnten gilt, weiß niemand mehr, alle anderen Kommunen Ostholsteins haben bereits umgestellt. 
Also haben wir in der Sitzung des Hauptausschusses am 3.7.23 diesen Antrag mit einer Menge Kompromissbereitschaft gestellt: alle Sitzungen könnten um 18.00, 18.30 oder 19.00 Uhr beginnen, je nach Gremium könnte die Anfangszeit selbst festgelegt werden, ein Probephase für ein Jahr wäre denkbar gewesen. 

Das Ergebnis war beinahe zu erwarten: die neue konservative Mehrheit stimmte konservativ und möchte nichts verändern. Ein Entgegenkommen für die erfreulich vielen neuen berufstätigen Ehrenamtler*innen kam nicht in Frage. Wollen wir also hoffen, dass diese motivierten jungen Menschen davon auf Dauer nicht verschreckt werden, denn sie machen es zwar möglich, aber die frühen Zeiten sind dennoch eine lästige Hürde, die es jedes Mal zu überwinden gilt.

Für uns ernüchternd war der 180-Grad-Meinungsumschwung der FDP, die noch im April für eine Verlegung der Anfangszeit war. Die Reduktion der Sitzungsanzahl führt automatisch zu einer Entlastung der Mitarbeiter*innen der Verwaltung, was auch wir begrüßen. Ob eine Sitzung aber bis 20:00 oder 21:00 Uhr andauert, empfinden wir als weniger problematisch, als sich beim Arbeitgeber regelmäßig wegen eines frühen „Feierabends“ rechtfertigen zu müssen oder im Kontext der Familie die Kinderbetreuung zu verkomplizieren." 
Sabine Gall-Gratze (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)