Hansestadt Lübeck hat die Pandemieentwicklung bei 0 bis 18-Jährigen analysiert
Aus Anlass der aktuellen Bestrebungen der Landesregierung in Schleswig-Holstein, in Kindertagesstätten und Grundschulen wieder den Regelbetrieb zuzulassen, hat die Hansestadt Lübeck eine Analyse der Pandemieentwicklung in der Hansestadt Lübeck nach Altersgruppen erstellt, um die Risiken einer Öffnung von Kitas und Schulen zu bewerten.
„Die Gesamtzahl an Infektionsfällen in den genannten Altersgruppen beträgt kumulativ 571 Fälle bei einer aktuellen Gesamtfallzahl von 4071 über alle Altersgruppen, das entspricht einem Anteil von 14 Prozent. Kein Fall bei Kindern und Jugendlichen ist in den Aufzeichnungen des Gesundheitsamtes als schwer im Sinne von krankenhausbehandlungsbedürftig geführt. Hervorzuheben ist der interessante Moment, dass die Infektionslage bei Kinder und Jugendlichen zum Zeitpunkt der Schulschließung über die Weihnachtstage und den Jahreswechsel anstieg. Der Anstieg fiel aber wiederum geringer aus als der Anstieg in den älteren Altersgruppen“, so der Leiter des Gesundheitsamtes Lübeck Dr. Alexander Mischnik.
Seit dem 29. Februar 2020 sind insgesamt nur an 14 Tagen eine tägliche Neuinfektion mit Covid-19 mit zehn oder mehr Fällen in der Gruppe der Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahre festgestellt worden. Von diesen 14 Tagen bezogen sich alleine zehn Tage auf den Monat Dezember 2020.
Erst seit Ende Oktober 2020 sind die Fallzahlen insgesamt angestiegen, nachdem in der ersten Welle nur wenige Fälle gemeldet wurden.
Zum Zeitpunkt, als der Inzidenzwert in der Hansestadt Lübeck seinen maximalen Wert mit 225,7 am 19. Dezember 2020 aufwies, lag die tägliche Neuinfektionsrate bei Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahre bei einem Wert von 16. Des Weiteren ist festzustellen, dass der Anstieg bei Kindern und Jugendlichen deutlich schwächer ausfällt als der Anstieg der Gesamtfallzahlen in den Gruppen 25-49 Jahre (diese Gruppe beinhaltet auch die Eltern von Kindern) sowie bei den Personen über 70 Jahre.
„Eine schrittweise Öffnung von Kindertagesstätten und Schulen ist nur denkbar, wenn die Hygienemaßnahmen in den Schulen konsequent umgesetzt werden. Dazu gehören für mich Testungen von Erzieher:innen, Lehrer:innen und allen weiteren Mitarbeitenden im Schul- beziehungsweise Kita-Betrieb. Eine Verpflichtung zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung sollte weiterhin Bestandteil der Maßnahmen sein. Hier wäre es nur folgerichtig, wenn das Land für Schüler:innen, Erzieher:innen beziehnungsweise Lehrer:innen und weitere Schulbedienstete eine qualifizierte Mund-Nase-Bedeckung pro Tag zur Verfügung stellt. Eine Unterschreitung des Inzidenzwertes von 100 sollte nachhaltig in der Stadt bestätigt werden, bevor eine weitere Öffnung von Bildungseinrichtungen zugelassen wird“, so Bürgermeister Jan Lindenau.