Verkehrsunfall in der Schwartauer Allee: Verdacht eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens
Ein Mann wird schwer verletzt, mehrere Fahrzeuge werden beschädigt

Am Dienstagabend (15. Juli) ereignete sich in Lübeck St. Lorenz
ein Verkehrsunfall, bei dem ein Mann schwer verletzt und mehrere Fahrzeuge
beschädigt wurden. Die Polizei hat die Ermittlungen unter anderem wegen des
Verdachts eines verbotenen Kraftfahrzeugrennnens und der Gefährdung des
Straßenverkehrs eingeleitet. Bei den an dem Verkehrsunfall beteiligten Personen
bestand zudem der Verdacht des Fahrens unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln.
Ferner prüft die Polizei unerlaubte technische Veränderungen an einem der
beteiligten Fahrzeuge.
Gegen 19:15 Uhr wurden Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst aufgrund eines
Verkehrsunfalls mit mehreren beteiligten Pkw in der Schwartauer Allee in
Kenntnis gesetzt. Zwischen den Einfahrten zur Tritftstraße und der
Helgolandstraße stellten die alarmierten Polizeibeamten vier beschädigte
Fahrzeuge fest, darunter einen VW Golf und einen Opel Corsa. Einsatzkräfte des
Rettungsdienstes kümmerten sich um die Fahrer beider Pkw. Die Polizei sperrte
die Schwartauer Allee in beide Richtungen.
Nach bisherigen Erkenntnissen war der 28 Jahre alte Fahrer des Opel Corsas auf
der Schwartauer Allee in Richtung Innenstadt unterwegs. Bereits dort soll er
Zeugen durch seine Fahrweise aufgefallen sein, weil er ständig falsch und
gefährlich überholt haben und mit überhöhter Geschwindigkeit gefahren sein soll.
Aufgrund einer rot anzeigenden Ampel hielt der Fahrer des Corsas in der
Schwartauer Allee, links neben ihm hielt ein grauer VW Golf. Ermittlungen
zufolge sollen sowohl der 28-jährige Corsafahrer als auch der 26 Jahre alte
Fahrer des Golf bei grün anzeigender Ampel mit quietschenden Reifen losgefahren
und anschließend überhöhter Geschwindigkeit in Richtung Bei der Lohmühle
gefahren sein. Gegenseitig soll versucht worden sein, sich wegzudrängen und zu überholen.
Aufgrund am rechten Fahrbahnrand parkender Pkw versuchte der Fahrer des Golf auf
die linke der zwei Fahrspuren in Richtung Innenstadt zu wechseln. Dabei kam es
zur Kollision mit dem Opel Corsa, der den Golf an der Fahrerseite traf und
diesen über knapp 80 Meter vor sich her schob. Gestoppt wurde der Golf
anschließend durch zwei am Fahrbahnrand parkende Pkw, darunter ein VW T-Cross
und ein weißer VW Golf. Nach einer ersten Einschätzung entstand ein Sachschaden
von circa 18 000 Euro.
Im Zuge der Sachverhaltsaufnahme zeigte sich der unverletzte 28-jährige Fahrer
des Opel Corsa (Staatsangehörigkeit: ungeklärt, geboren in Marokko) aggressiv
und unkooperativ. Er versuchte noch an der Unfallstelle Zeugen zu beeinflussen
und drohte den Polizeibeamten Gewalt an. Aufgrund des Anfangsverdachts des
Betäubungsmittel- und Alkoholkonsums ordneten die Beamten die Entnahme einer
Blutprobe an. Weil sich der in Lübeck wohnende Mann weiter aggressiv und
uneinsichtig zeigte, war für die Überführung zur Blutprobenentnahme das Anlegen
von Handfesseln erforderlich. Bis auf Weiteres ist dem 28-Jährigen das Führen von fahrerlaubnispflichtigen
Kraftfahrzeugen untersagt. Neben des Verdachts der Beteiligung an einem
verbotenen Kraftfahrzeugrennen und der Gefährdung des Straßenverkehrs muss sich
der Mann auch wegen des Verdachts der Beleidigung und Widerstandes gegen
Vollstreckungsbeamte verantworten.
Auch bei dem schwer verletzen 26 Jahre alten Fahrer des VW Golf
(Staatsangehörigkeit: afghanisch) bestand der Verdacht des
Betäubungsmittelkonsums. Auch ihm wurde eine Blutprobe entnommen und das Führen
von Kraftfahrzeugen bis auf Weiteres untersagt. Seinen Golf stellten die Beamten
aufgrund des Verdachts von unerlaubten technischen Veränderungen sicher. Die genaue Rekonstruktion des Unfallhergangs ist jetzt Gegenstand der eingeleiteten Ermittlungen der Beamten des 2. Polizeireviers Lübeck.