7,5 Millionen Euro für Personal-Offensive an Schulen

Mit mehr als sieben Millionen Euro will die Landesregierung zusätzliche Stellen an den Schulen schaffen, um die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu bewältigen.

“Corona stellt uns alle und insbesondere die Schulen im ganzen Land vor immense Herausforderungen, aber wir lassen sie damit nicht allein”, sagte Bildungsministerin Karin Prien in Kiel. Mit rund 7,5 Millionen Euro zusätzlich werde das Land die Schulen deshalb unterstützen. Das Geld soll unter anderem in zusätzliche Vertretungslehrer:innen, Stellen für Quereinsteiger:innen sowie in die pädagogische Umsetzung digitaler Vorhaben fließen.

Präsenzunterricht ermöglichen

Es sei das gemeinsame Ziel, so viel Präsenzunterricht wie möglich zu gestalten, betonte Prien. “Damit wir das schaffen, auch wenn Corona-bedingt nicht alle Lehrkräfte eingesetzt werden können, bedarf es zusätzlicher finanzieller Mittel, die uns vom Parlament jetzt für die Aufstockung des Vertretungsfonds zur Verfügung gestellt worden sind. Das ist eine gute Nachricht für alle.” Ab sofort stünden 4,45 Millionen Euro für zusätzliche Vertretungslehrkräfte sowie Unterstützungskräfte für Aufsichtstätigkeiten bereit, sodass bis Ende Dezember Besetzungen im Umfang von 270 Stellen vorgenommen werden können. In diesem Zusammenhang warb die Ministerin besonders um Lehramtsstudierende: “Das ist gerade in der jetzigen Zeit, in der viele Verdienstmöglichkeiten für Studierende weggebrochen sind, ein interessantes Angebot”, sagte sie. Die Bewerbungsmodalitäten würden in Kürze auf der Internetseite des Bildungsministeriums veröffentlicht.

Pädagogische Begleitung der Digitalisierung

Die Ministerin erklärte, in den vergangenen Monaten sei die technische Ausstattung der Schulen enorm vorangekommen. Aber es sei wichtig, die Digitalisierung pädagogisch zu begleiten und auf die Schule zugeschnittene Lösungen zu entwickeln. “In einem ersten Schritt werden wir dafür jetzt bis zum Ende des Jahres insgesamt weitere zwei Millionen Euro für weitere Lehrkräfte bereitstellen, die die Medienkonzeption weiterentwickeln sollen”, sagte die Ministerin.

Teilzeitkräfte können aufstocken

Rund 520.000 Euro stellt das Land für Lehrkräfte bereit, die ihr Teilzeitkontingent in diesem Schuljahr erhöhen möchten oder ihr geplantes Sabbatjahr zurückgenommen haben. “Auch dadurch ergeben sich an den einzelnen Schulen viele zusätzliche Unterrichtsstunden und dafür bin ich den Lehrkräften ausgesprochen dankbar”, betonte Prien. Darüber hinaus ermöglicht es das Unterstützungsprogramm, zusätzliche 50 Quereinsteiger:innen einzustellen. “43 Stellen davon sind bereits besetzt”, sagte sich die Ministerin. Für die Betreuung dieser Kräfte werden fünf zusätzliche Studienleitungen beim Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein zur Verfügung gestellt.

Eine weitere Personalverbesserung ergebe sich durch die Aufstockung der Mittel für das Freiwillige Soziale Jahr Schule in Höhe von 460.000 Euro, sagte Prien. “Damit können wir 45 weitere Plätze an Gymnasien und Gemeinschaftsschulen bereit stellen”, betonte sie.

Entlastung für Schulleitungen

Prien erklärte, im Schuljahr 2020/2021 würden zunächst rund 90 zusätzliche Stellen zur Verfügung gestellt, um Leitungs- und Koordinierungsaufgaben an allgemeinbildenden Schulen und Förderzentren zu ermöglichen. Im Schuljahr 2021/2022 sollen weitere rund 73 Stellen folgen. Darüber hinaus senkt das Land die Zahl der Stunden, die Schulleitungen und Stellvertretungen mindestens pro Woche unterrichten müssen, auf vier – das ist eine Stunde weniger als bisher. “Damit schaffen wir gerade in diesen schwierigen Zeiten, die viel organisatorischen Aufwand mit sich bringen, eine deutliche Entlastung für die Schulleitungen”, betonte Prien. Bildung sei ein Schwerpunkt dieser Landesregierung, sagte die Ministerin. “Mit unserem Unterstützungsprogramm geben wir unseren Schulen eine gute Perspektive, um durch diese schwierige Zeit zu kommen.”

Quelle: BiMi SH

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