Stockelsdorf

Spät abends aus Lübeck nach Hause

Jugendliche und erwachsene Nachtschwärmer (Kino, Theaterbesuch,…) wünschen sich, dass auch die Linie 9 an der nächtlichen Sternfahrt vom Lübecker ZOB in Richtung Stockelsdorf und Bad Schwartau teilnimmt.

Der letzte Bus nach Stockelsdof fährt derzeit vom ZOB um 23:32 an allen Tagen (Linie 9, die Linie 2 fährt früher). Gerade freitags und samstags sind gern viele im nahegelegenen Lübeck unterwegs und nicht immer ist der Bus vor Mitternacht zu erreichen. Gerade auch für die Gäste des Hotels in Stockelsdorf, die mit der Nähe zu Lübeck geködert werden, wäre eine spätere Fahrt begrüßenswert.

Der Bus würde zwar erst ab ZOB starten, aber dieser wäre immerhin mit einem strammen Spaziergang selbst vom Cinestar Stadthalle aus in 20 Minuten zu erreichen.

Beauftragt Stockelsdorf den Lübecker Stadtverkehr mit einer zusätzlichen Fahrt, muss Stockelsdorf dafür zahlen und riskiert eine schlecht angenommene Busfahrt, denn der Bedarf lässt sich aufgrund zu vieler Eventualitäten im Vorfeld nicht ermitteln. Das wäre dann wiederum unökologisch und natürlich auch unökonomisch.
Selbst ein Minibus würde das Problem nicht lösen, denn auch hierfür muss mindestens ein Fahrer bezahlt werden und solange es kein Elektrofahrzeug ist, verringert es auch nicht signifikant den CO2-Ausstoß. Man kann auch nicht flexibel mal für 6 Monate so einen Versuch laufen lassen, denn beim Stadtverkehr bedarf dieses wieder umfangreicher Disposition (zusätzlicher Bus, Fahrer,…), die höchsten ein Mal im Jahr vorgenommen werden können.

Dieses Problem besteht aber auch im Lübeck. Man möchte nachts keine leeren Busse fahren lassen. Daher hat der Stadtverkehr LÜMO ins Leben gerufen und macht viel Werbung dafür. Sozusagen „Bus on demand“. Eigentlich eine gute Sache, nur leider umfasst das Aktionsgebiet nicht Stockelsdorf. Im Rathaus gab es zwar Bestrebungen, den Stadtverkehr dahin zu bringen, das Angebot hierher auszuweiten, aber in den nächsten 2,5 Jahren wird es keine Ausweitung nach Stockelsdorf geben können, denn es handelt sich bei LÜMO um ein Versuchsprojekt, das auf 4 Jahre angelegt ist und die Genehmigung, die dem Stadtverkehr dafür erteilt wurde, verbietet während dieser Zeit eine Veränderung des Betriebsgebietes.

Das Fahrzeug kann per App gerufen und auch bezahlt werden und gefahren wird mit Elektrofahrzeugen. Wer jedoch kein Smartphone besitzt, kann dieses Angebot nicht nutzen. Das entspricht nicht der Barrierefreiheit und könnte zu einem Problem für eine Genehmigung führen. Trotzdem kann man hoffen, dass der Stadtverkehr positive Schlüsse aus diesem Versuch zieht und nach Ablauf dieses Experiments LÜMO als festen Bestandteil in ihr Angebot integriert und ihr Betriebsgebiet auf Stockelsdorf ausweitet, um eine weitere Alternative zu schaffen.

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