Wetterregeln: Warum es für eine Winterprognose zu früh ist
Lassen sich das Wetter und die Jahreszeiten mit bestimmten Wetterregeln vorhersagen und ab wann macht eine Winterprognose überhaupt Sinn?
Viele sehnen sich nach einer gefühlten Ewigkeit endlich mal wieder nach einem richtigen Winter, also jenem, der seinem Namen alle Ehre macht. Andere jedoch erfreuen sich an dem mittlerweile geringem Aufwand, der ihnen im Winter durch weniger Schneeschieben, späteres Aufstehen, da kein Kratzen der Autos mehr nötig ist, oder auch an minimalem Heizen, bevorsteht. Das erspart vielen Kraft, Zeit und Geld.
Jeder dieser Menschen ist allerdings jedes Jahr aufs Neue auf eine Winterprognose gespannt und fiebert teils schon am Ende des Sommers mit, wenn die ersten Meteorologen auf die Idee kommen, über den Winter schreiben oder sprechen zu müssen. Für jeden Wetterfan ist das spannend, keine Frage. Wir beschäftigen uns in diesem Beitrag aber mal damit, warum es im Grunde gar keinen Sinn macht, vor Ende des Herbstes über den Winter konkrete Aussagen zu machen.
Um eine Jahreszeit auch nur im Ansatz vorhersagen zu können, benötigt es eine Reihe an Faktoren, an denen man die aktuelle, vorliegende Situation bewerten kann. Davon mal abgesehen, dass das nie einfach ist, ist das für den Winter nochmal schwieriger, da hier mehrere Faktoren eine Rolle spielen, die zudem auch noch komplexer in ihrer Art und Weise sind.
Manche dieser Faktoren, z.B. die 2-Grad-September-Regel, kann man, logischerweise, erst Ende September auswerten. Diese Regel besagt, dass wenn der September vor dem kommenden Winter über 2 Grad zu warm ausfällt, Deutschland mit einer hohen Wahrscheinlichkeit einen milden bis sehr milden Winter bekommt.
Extremer ist noch der Faktor Oktober. Im Oktober sollte man sich am besten die Großwetterlage, die den Monat über Bestand hatte, merken. Somit kann man zu einer hohen Wahrscheinlichkeit schon Ende Oktober wissen, wie der kommende Januar wird. Hier gibt es tatsächlich nachgewiesene Parallelen der Großwetterlagen in vielen Jahren.
Man sieht also schon, dass sich ein paar Faktoren erst gegen Ende des Herbstes bewerten lassen. Problem dann ist noch, dass sich viele Faktoren überschneiden bzw. sich kontrovers zu einem gleichen Zeitraum verhalten können. Manchmal klappt es mit diesen Regeln und manchmal nicht – das Wetter jedoch kennt diese Regeln nicht.
Keinem soll nun die Lust genommen werden, sich so früh wie es nur geht mit einer Prognose, einer Spielerei oder einer Spekulation, auseinanderzusetzen und hoffen, dass es auch so kommt. Einem sollte nur bewusst sein, dass viele dieser Sachen zu einer hohen Wahrscheinlichkeit anders eintreffen werden, als momentan debattiert wird. Und zu guter Letzt darf man den Faktor nicht vergessen, der alle anderen Faktoren und Regeln außer Kraft setzen kann, egal wie gut doch die Voraussetzungen sind – der Klimawandel.