Wie sollen die Ortsentwicklungskonzepte für die Dorfschaften der Gemeinde Stockelsdorf aussehen?
Hier ist Bürgerbeteiligung erwünscht: Für die zehn Dorfschaften der Gemeinde Stockelsdorf soll ein Ortsentwicklungskonzept her. Denn nur wer Konzepte erstellt, kann auf Förderung hoffen.
Um die zukünftige Gemeindeentwicklung strategisch zu betrachten und sich für die Zukunft zu rüsten, hat die Gemeinde Stockelsdorf beschlossen, ein Ortsentwicklungskonzept (OEK) für die zehn Dorfschaften der Gemeinde zu erarbeiten. Hierbei wird die Gemeinde durch die CIMA Beratung + Management GmbH (cima) aus Lübeck unterstützt, welche seit mehr als 30 Jahren in der Stadt- und Gemeindeentwicklung tätig ist. „Mit dem Ortsentwicklungskonzept möchten wir, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern, unsere zehn Dorfschaften stärker in den Blick nehmen und herausfinden, wie wir die Lebens- und Wohnqualitäten vor Ort erhalten und im Idealfall verbessern können. Wir möchten mit dem Konzept wichtige Weichen für die Zukunft stellen und unsere Dorfschaften gegenüber den kommenden Herausforderungen rüsten. Daher bitte ich Sie, beteiligen Sie sich zahlreich, damit wir gemeinsam gestärkt aus dem Prozess hervorgehen können“, appelliert die Bürgermeisterin Julia Samtleben.
Der Gemeinde, den Dorfvorstehern und der cima ist es von Anfang an ein wichtiges Anliegen, die Bewohnerschaft aktiv in den Prozess einzubinden. Den zentralen Baustein der Beteiligung stellt eine Projekthomepage dar, welche ab sofort unter www.dorfschaften-stockelsdorf.de aufgerufen werden kann. Das sogenannte digitale Mitmach-Kit dient im gesamten Prozessverlauf als Informations- und Beteiligungsplattform, über die sich Interessierte über den Prozess an sich informieren und aktiv einbringen können. Der erste digitale Beteiligungsschritt ist bereits aktiviert. Mit Hilfe einer interaktiven WikiMap, die eine Art digitalen Ortsplan ähnelt, kann die Bewohnerschaft sowohl die Stärken und Schwächen, die aus ihrer Sicht in den Dorfschaften bestehen als auch mögliche Projektideen verorten und beschreiben. Andere Nutzer können diese auf der digitalen Karte sehen und bei Bedarf kommentieren, sodass eine digitale Diskussionskultur ermöglicht wird. Die interaktive WikiMap ist bis zum 09. Oktober 2022 freigeschaltet.
Der offizielle Auftakt vor Ort findet durch insgesamt zehn Ortsrundgänge statt. „Mit den Ortsrundgängen in den einzelnen Dorfschaften wollen wir alle Bürgerinnen und Bürger animieren und motivieren, sich in den Prozess einzubringen. Egal welchen Alters! Es geht maßgeblich darum, vor Ort direkt über die Stärken und Schwächen der Dorfschaften zu diskutieren sowie erste Ideen zu sammeln, wie etwas verändert oder verbessert werden kann“, erklärt Maximilian Burger, Berater der cima. Die zehn Ortsrundgänge wurden in räumliche Gruppen bzw. Cluster eingeteilt, sodass an einem Tag auch Rundgänge parallel stattfinden werden. Dennoch ist es auch Sicht der Organisatoren wünschenswert, wenn die Bürger:innen einer Dorfschaft bei den Rundgängen einer anderen Dorfschaft teilnehmen.
Cluster I: Dissau & Curau 10.09.
Dissau: 10:00 bis 12:00 Uhr
Curau: 13:00 bis 15:00 Uhr
Cluster II: Malkendorf & Horsdorf & Klein Parin 10.09.
Malkendorf: 10:00 bis 12:00 Uhr
Horsdorf: 13:00 bis 15:00 Uhr
Klein Parin: 16:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Cluster III: Eckhorst & Arfrade 17.09
Eckhorst: 10:00 bis 12:00 Uhr
Arfrade: 13:00 bis 15:00 Uhr
Cluster IV: Krumbeck & Ohlsdorf & Obernwohlde 24.09
Krumbeck: 10:00 bis 12:00 Uhr
Obernwohlde: 13:00 bis 15:00 Uhr
Pohnsdorf: 16:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Nach den Rundgängen wird am 27. September 2022 zudem eine gesonderte Kinder- und Jugendbeteiligung stattfinden, um gezielt die Meinungen und Wünschen der 8- bis 18-jährigen abzuholen. „Mit der Ideenstatt wollen wir den Kindern und Jugendlichen eine Plattform bieten, in der die jüngsten der Gemeinde ihre Meinungen und vor allem ihre Ideen benennen und diskutieren können, um gezielt die Dorfschaften attraktiver zu gestalten. Wir hoffen, dass viele Lust haben, gemeinsam mit uns etwas für die Kinder und Jugendlichen in der Gemeinde zu schaffen. Für einen netten Abschluss wird es auch noch Pizza zu essen geben!“, erklärt Luisa Schlosser, Beraterin der cima. Die Ideenstatt findet am 27. September ab 16:00 Uhr im Feuerwehrgerätehaus in Dissau (Am Dorfteich 12) statt.
Die ersten Beteiligungsformate dienen der projektbegleitenden Lenkungsgruppe und der cima dazu, ergebnisoffen herauszufinden, welche Themen und Herausforderungen derzeit in den Dorfschaften aus Sicht der Bewohnerschaft wichtig sind und maßgeblich diskutiert werden. Die gewonnen Erkenntnisse werden zusammen mit vorhandenen Daten, Prognosen, Vorgaben der Landes- und Regionalplanung sowie eigenen Erhebungen ausgewertet und daraus Handlungsschwerpunkte für das OEK herausgearbeitet. In den nächsten Schritten werden Strategien entworfen, die dazu beitragen sollen, die Dorfschaften fit für die Zukunft zu machen. Auch hierzu wird es wieder verschiedene Beteiligungsschritte geben, die rechtzeitig auf der Projekthomepage und über andere Medien kommuniziert werden.
Der Abschluss des OEKs soll im April 2023 erfolgen, sodass auch am Ende des Prozesses nochmals die Möglichkeit für die Bewohnerschaft besteht, sich einzubringen. Allerdings kann derzeit aufgrund der COVID-19-Pandemie nicht versprochen werden, dass der Zeitplan und insbesondere die angestrebten Vor-Ort-Beteiligung gehalten werden können. Die zum Zeitpunkt der Vor-Ort-Beteiligung geltenden Regelungen werden auch hier rechtzeitig kommuniziert.
Die Erarbeitung des OEKs wird größtenteils über das Förderprogramm „GAK“ (Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstrukturen und des Küstenschutzes“ vom Bund und Land Schleswig-Holstein gefördert.
Kontaktdaten der Ansprechpartner: Maximilian Burger (CIMA Beratung + Management GmbH) – burger@cima.de – 0451 389 68 31 – Moislinger Allee 2 in 23558 Lübeck
Weitere Informationen: Was ist ein Ortsentwicklungskonzept (OEK)?
In einem Ortsentwicklungskonzept (OEK) werden Grundsätze und Leitlinien für die zukünftige Entwicklung einer Gemeinde erarbeitet und festgelegt. Ziel des OEKs ist es daher, dass sich eine Gemeinde frühzeitig mit den unterschiedlichen Themen, die heute und in Zukunft relevant sind, auseinandersetzt und eine Strategie erarbeitet, um die Themen proaktiv anzugehen. Ein OEK ist zudem oftmals wichtig, um aus verschiedenen Fördermitteltöpfen des Landes und des Bundes Fördermittel zu akquirieren.