Kleiner Gottesdienst der Bikerinnen vor ihrer Ausfahrt
Der Mogo im Hamburger Michel, der Motorradgottesdienst für alle Biker, ist eine ziemlich große Nummer. Davon sind die rund 50 Frauen der Gruppe „Biker Mädel OH“ noch weit entfernt. Doch der Mogo am Sonntag (16. Oktober) in Oldenburg hatte seinen ganz eigenen Reiz.
Zum Abschluss der Saison wollte ein gutes Dutzend der Frauen zu einer schönen Ausfahrt durch die Seenlandschaft Ostholsteins starten – und dabei gerne auch mindestens einen Schutzengel auf dem Sozius mitnehmen. Deshalb stand am Beginn der Ausfahrt ein Gottesdienst auf der Wiese hinter dem Oldenburger Schützenhof mit Pastorin Carola Scherf vom Kirchenkreis Ostholstein. „Ich habe mich gefreut, dass die Motoradfahrerinnen sich einen Segen für ihre Tour gewünscht haben. Deshalb habe ich gleich ‚Ja’ gesagt“, so Scherf, die nach dem Gottesdienst auf einer echten Harley Davidson Probe saß.
Andrea Rüddiger vom Organisationsteam erklärte, warum ihr der Gottesdienst wichtig war: „Ich kann nicht genau sagen, an was ich glaube, aber ich bin sicher, dass es nach dem Tod weitergeht und das Menschen, die wir verloren haben, unter uns sind.“ Sie hoffe, diese Menschen zum Ausflug einladen zu können, sodass alle Frauen „ihren Engel dabei haben“, wie Rüddiger es ausdrückte.
Die Fahrt zur Fischerei und Räucherei am Plöner See in Ascheberg und weiter über Bosau nach Eutin – übrigens begleitet von zwei Polizisten auf Motorrädern – sollte aber nicht nur unter einem guten Stern stehen, sondern auch Gutes bewirken.
Deshalb hatten sich die Frauen für eine Spende zugunsten des niedersächsischen Vereins „Auszeit für die Seele“ (www.auszeitseele.de) entschieden, der an Krebs erkrankte Menschen dabei unterstützt, mal richtig Urlaub zu machen – was oft fast unmöglich erscheint, weil viele Betroffene mit ihrer Krankheit zusätzlich in die Armut rutschen. Das eingesammelte Startgeld von 20 Euro pro Bikerin kommt ohne Abzüge diesem Verein zugute.