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Ist Ihre Straße zu eng zum Parken?

Stellen Sie sich vor es brennt und die Feuerwehr kommt nicht durch, weil Ihr Auto sie behindert. Ändern Sie diesen Zustand sofort oder heißt es eher „Ich parke keine Ausfahrt zu und der LKW kann ja über den Gehweg fahren, wenn die Straßenbreite nicht ausreicht.“? Das sollten Sie noch einmal überdenken, denn in Ernstfall kostet diese Einstellung vielleicht Menschenleben und Sie können dafür juristisch belangt werden.

Die Wenigsten von uns haben einen Zollstock oder irgendein Maßband im Auto liegen, um nachzumessen, ob die Straße breit genug ist, um hier parken zu dürfen oder ob neben dem abgestellten Auto noch genug Platz ist. „Passt schon“ werden die meisten denken, aber was ist, wenn der Ernstfall – Feuerwehr oder Rettungswagen müssen durch –  eintritt? Demzufolge müsste die Vermeidung der Behinderung von Rettungsfahrzeugen zumindest im Interesse der Anwohner sein, aber da machen sich weniger Menschen Gedanken drüber, als uns allen lieb sein kann.

Wenn man spät abends im Dunkeln nach Hause kommt, vielleicht regnet es auch noch, ist man doch froh, überhaupt noch einen Parkplatz zu bekommen, wenn man keinen zur Wohnung gehörigen hat. Die 5 Meter Abstand zur nächsten Kreuzung werden da schon mal auf 3 Meter geschrumpft oder der Hydrant wird nicht beachtet und zugeparkt. Hauptsache Auto steht.

Die Erfahrung mit planlos geparkten Autos hat Bürgermeisterin Julia Samtleben bei einer Ausfahrt mit der Feuerwehr im Sommer gesammelt. Bewußt wurden enge Straßen ausgesucht, die den LKW-Lenkern so schon viel abverlangen, mit den geparkten Autos zum Teil aber gar nicht befahrbar sind. „Leider zeigten sich dabei auch einige Anwohner wirklich uneinsichtig“, stelte sie bestürzt fest. Dabei ginge es doch im Zweifelsfall um ihr Leben oder Hab und Gut. Die Haltung “Ich kann ja schnell das Auto wegfahren wenn´s brennt“, ist leider weit verbreitet. Aber ausgerechnet dafür ist keine Zeit, wenn es soweit ist.

Veranschaulicht wurde die prekäre Situation mal in der Holbeinstraße, die exemplarisch für viele Straßen in Stockelsdorf steht. Die Freiwillige Feuerwehr (FF) Mori kam mit ihrer Drehleiter erst nach einigem Hin und Her um die Ecke, was, wenn Menschenleben in Gefahr ist, einfach wertvolle Zeit kostet. Für das weitere HLF der FF Stockelsdorf wäre in der Straße überhaupt kein Platz mehr gewesen, es blieb gleich weiter dahinter stehen. Beide LKWs sind 2,50 Meter breit. Dannn wird aber noch Platz in der Breite benötigt, um die Gerätschaften rauszuholen, bzw. muss die Drehleiter auch die Stützen ausfahren können, die voll ausgefahren noch einmal 1,20 Meter benötigen. 

Polizeistationsleiter Jörg Burmester erklärt, dass laut Straßenverkehrsrecht eine Restfahrbahnbreite von 3,05 Metern frei bleiben muss. Dies ergibt sich aus der höchstzulässigen Fahrzeugbreite von Personenkraftwagen von 2,50 Meter plus einem erforderlichen Sicherheitsabstand. Normale PKWs sind im Durchschnitt 1,80 Meter breit. Wer jetzt mitgerechnet hat und ein gutes Augenmaß oder einen Zollstock besitzt, kann gern mal bei sich in der Straße gucken, ob das eingehalten werden kann. Denn wenn nicht, dann müssen Sie sich eine andere Abstellmöglichkeit für Ihr Auto oder ein schmaleres Fortbewegungsmittel suchen.

Was kostet falsch parken? Das geht los bei Bußgeld von 10 Euro und kann bis zum Punkt in Flensburg führen, je nach Schwere und ob jemand dadurch behindert wird (auch Radfahrer oder Fußgänger zählen). Hier der Bußgeldkatalog und Rechtliches vom ADAC: www.adac.de/verkehr/recht/verkehrsvorschriften

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