
In der Nacht zu Mittwoch, 22. Oktober, stellte eine Zeugin am Domhof in Ratzeburg
einen glimmenden Koran auf der Straße fest und informierte die Polizei. Die
Überbleibsel der stark verkohlten und beschädigten Schrift stellten die
alarmierten Beamten sicher. Das Staatsschutzkommissariat der
Bezirkskriminalinspektion Lübeck hat die Ermittlungen wegen des Verdachts der
Beschimpfung von religiösen Bekenntnissen aufgenommen und sucht weitere Zeugen.
In diesem Zusammenhang wird ein politisch motivierter Hintergrund geprüft.
Nach derzeitigem Sachstand entdeckte die Zeugin gegen 0:25 Uhr ein brennendes
Papier mitten auf der Fahrbahn der Straße Domhof in Höhe des Zugangs zum
Domfriedhof. Sie wollte dieses löschen. Bei näherer Betrachtung erkannte sie,
dass es sich um einen Koran handelte. Daraufhin informierte sie die Polizei.
Noch während die glimmende Schrift entdeckt wurde, sollen sich den vorliegenden
Hinweisen nach zwei dunkel gekleidete Personen in Richtung des Patschenganges
und weiter möglicherweise in Richtung des Domsees entfernt haben.
Das Staatsschutzkommissariat der Bezirkskriminalinspektion Lübeck hat ein
Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Beschimpfung von religiösen
Bekenntnissen aufgenommen. Bestandteil der Ermittlungen ist die Klärung, wie
genau der Koran in Brand geriet. Spezialisten des Landeskriminalamtes
Schleswig-Holstein überprüfen jetzt die beschädigte Schrift auf mögliche Spuren
und Hinweise.
Vor dem Hintergrund der andauernden Ermittlungen sucht die Polizei weitere
Zeugen, denen am Mittwoch kurz nach Mitternacht verdächtige
Personen, Fahrzeuge oder Geräusche im Bereich des Domhofes aufgefallen sind.
Hinweise nehmen die Beamten unter der zentralen Rufnummer 04 51-1310 entgegen.