Lübeck

Ab 31. März 2021 nur noch eine Fahrspur pro Richtung auf der Bahnhofsbrücke

Ab Mittwoch, 31. März 2021, müssen sich die Lübecker:innen auf die neue Verkehrsführung im Bereich der Bahnhofsbrücke einstellen. Auch Touristen und Pendler müssen aufpassen.

Ab diesem Zeitpunkt führt nur noch jeweils eine Fahrspur in jede Richtung über die Brücke. Und auch im Kreuzungsbereich Fackenburger Allee / Schwartauer Allee wird es enger als bisher. Sowohl für den Auto-, Rad-, als auch Fußverkehr bedeutet das Einschränkungen – diese dauern bis voraussichtlich September 2024 an.

Kurz vor Ostern geht es nun los: Der erste Bauabschnitt für den Neubau der Bahnhofsbrücke steht an. Das heißt, nur noch das westliche, stadteinwärtige Teilbauwerk ist für den Verkehr freigegeben. Sowohl die Fahrspur stadteinwärts als auch die stadtauswärtige Spur führen über diesen Brückenteil, während das östliche Teilbauwerk in verschobener Lage erneuert wird. Dazu wird die Brücke Anfang Mai durch einen Trennschnitt geteilt und anschließend der östliche Teil abgebrochen und neu gebaut. „An einigen Stellen ist Geduld gefragt, jedoch kommt es während der gesamten Bauzeit zu keiner Vollsperrung der Brücke. Zudem bleibt sie weiterhin für Busse und LKW befahrbar“, erklärt Bürgermeister Jan Lindenau.

Was bedeutet das konkret?

Vor allem am Knotenpunkt Fackenburger Allee / Schwartauer Allee müssen die Lübecker Verkehrsteilnehmer:innen mit Verzögerungen rechnen: Dort gibt es von der Schwartauer Allee kommend nur noch einen Linksabbieger Richtung Innenstadt – dadurch kann es zu Rückstaus kommen. Das Rechtsabbiegen in die Fackenburger Allee bleibt wie gehabt möglich.

Der Rad- und Fußverkehr wird einseitig auf den bestehenden Rad- und Fußwegen geführt. In wenigen Bereichen müssen sich Radfahrer:innen und Fußgänger:innen den Raum teilen – hier handelt es sich meist um die Flächen im Bereich der Mittelinsel Schwartauer Allee. Für alle Busnutzer:innen ist es wichtig zu wissen, dass die Haltestelle „Fackenburger Allee“ stadtauswärts um ca. 80 Meter weiter nach Norden verlegt wird (Ecke Schwartauer Allee / Katharinenstraße). Die stadteinwärtige Haltestelle wird aufgehoben – hier kann die Haltestelle „Wickedestraße“ genutzt werden.

„Wir denken, dass wir für alle Verkehrsbeteiligten gute Lösungen gefunden haben und dass die Lübecker:innen sich schnell zurechtfinden werden“, so Bausenatorin Joanna Hagen.

Warum ein Ersatzneubau?

Die Bahnhofsbrücke ist mit rund 30.000 Fahrzeugen und 12 Buslinien am Tag die meistbefahrene Verkehrsverbindung in Lübeck. Aufgrund ihres Alters und zahlreicher Schäden wie Rost, Risse und Betonabplatzungen war es Zeit für eine Erneuerung. Um trotz der Baumaßnahmen für einen flüssigen Verkehr auf den Alternativstrecken zu sorgen, hat die Hansestadt in den letzten Jahren bereits Optimierungsmaßnahmen durchgeführt, wie etwa den Ausbau der Straße Bei der Lohmühle oder die Ampelanlagen am Kreisverkehr Lohmühle.

Breitere Brücke – Verbesserter Verkehrsfluss

Mit der Verkehrsfreigabe der neuen, dann insgesamt 31,60 Meter breiten Bahnhofsbrücke, stehen ab Herbst 2024 drei statt bisher zwei Fahrspuren je Fahrtrichtung zur Verfügung:

  • Stadteinwärts führen zwei Fahrstreifen und eine Busspur, die hinter der Brücke mit einem gemeinsamen Rechtsabbieger in die Konrad-Adenauer-Straße Richtung ZOB mündet, den Verkehr über die Brücke. Bisher endet die Busspur vor der Bahnhofsbrücke, so dass durch die neue Verkehrsführung der ÖPNV beschleunigt wird.
  • Stadtauswärts werden zwei Geradeausfahrstreifen und ein separater Rechtsabbiegefahrstreifen in die Schwartauer Allee über die Brücke führen. Somit können geradeausfahrende Fahrzeuge ungehindert fahren und müssen nicht wie bisher hinter den Rechtsabbiegenden warten. Der Verkehrsfluss wird dadurch wesentlich verbessert.

Rad- und Fußwege werden wie bisher auf beiden Seiten vorhanden sein. Stadteinwärts kann der 2,50 Meter breite Radweg dann in beide Fahrtrichtungen genutzt werden, um eine optimale Anbindung an den ZOB/Bahnhof sowie zur Innenstadt zu ermöglichen.

Webseite und E-Mail für Bürger:innen

Zur umfassenden Information der Lübecker:innen gibt es die Projektseite www.luebeck.de/bahnhofsbruecke sowie die E-Mailadresse neue-bahnhofsbruecke@luebeck.de. Hier können Bürger:innen ihre Fragen rund um den Brückenneubau stellen und Auskünfte erhalten. Aktuelles zu Baustellen ist auch in der MeinLübeck-App/Baustelleninfo abrufbar.

Hintergrund: Neubauprojekt Bahnhofsbrücke Lübeck

Die Lübecker Bahnhofsbrücke, Baujahr 1907, ist eine 7-Feld-Stahl-Beton-Verbundbrücke mit einer Länge von über 70 Metern. Sie ist vierspurig, mit zwei Fahrstreifen für jede Richtung, und hat auf beiden Seiten Rad- und Fußwege. Altersbedingt ist eine Erneuerung notwendig. Der Neubau erfolgt in drei Bauabschnitten und startet im Frühjahr 2021. Die Verkehrsfreigabe ist für Herbst 2024 geplant. Die Gesamtkosten betragen insgesamt rund 36,4 Millionen Euro. Da die Brücke zur Überführung der Gleise notwendig ist, beteiligt sich die Deutsche Bahn AG mit 12,7 Millionen Euro an den Gesamtkosten. Die Hansestadt Lübeck trägt somit 23,7 Millionen Euro.

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