Rahmenkonzept für das kommende Schuljahr: Gezielte Förderung, einheitliche Regeln uvm.
Maskenpflicht, regelmäßige Tests, Lernen auf Distanz – für die Schüler:innen in Schleswig-Holstein gehörte das in den vergangenen Monaten zum Alltag. “Hinter uns liegt ein in jeder Hinsicht außergewöhnliches Schuljahr”, bilanzierte Bildungsministerin Karin Prien vor Medienvertreter:innen in Kiel.
Deshalb habe ihr Ministerium gemeinsam mit Eltern- und Schülervertretung sowie Expert:innen der Schulaufsicht auf Basis erster Forschungsergebnisse über die Auswirkungen der Pandemie habe in den vergangenen Wochen ein Rahmenkonzept für das Schuljahr 2021/22 entwickelt. “Schule wird nicht mehr so sein, wie sie vor der Pandemie war”, stellte sie fest.
Sozialer Ort Schule
Das kommende Schuljahr stehe unter dem Motto “Lernen aus der Pandemie”, sagte Prien. In der ersten Zeit solle es vor allem darum gehen, wieder gut in der Schule anzukommen. Der Präsenzunterricht habe vielen Schüler:innen sehr gefehlt, erklärte die Ministerin: “Dabei geht es nicht nur um fehlende Lernfortschritte, sondern auch um das Fehlen von Schule als sozialem Ort. Es geht darum, da wo notwendig, psychisch-emotionale Belastungssituationen zu erkennen und Hilfe zu ermöglichen.” Welche Hygieneregeln nach den Sommerferien gelten sollen, ließ die Ministerin vorerst noch offen: “Dazu müssen wir den Verlauf der Pandemie über den Sommer beobachten und sind auch weiterhin in engem Austausch mit unserem wissenschaftlichen Beirat.” Vor dem Hintergrund möglicher Urlaubsreisen gehe sie jedoch zum Schulstart von einer Maskenpflicht und verpflichtenden Tests aus.
Regelmäßige Lernstands-Erhebungen
Eine weitere wichtige Säule stelle laut Ministerin die gezielte Förderung der Schüler:innen dar. Dafür seien im Laufe des Schuljahres regelmäßige Erhebungen des Lernstands geplant. Für die Unterstützung der Schüler:innen sei darüber hinaus neben zusätzlichem Personal vor allem das Programm Lernchancen:SH wichtig. Mehr als 130 Schulen hätten ihre Teilnahme bereits fest zugesagt, an weiteren 40 Schulen liefen derzeit noch die Planungen. Ergänzend dazu setze das Ministerium auf externe Unterstützungsangebote, erklärte Prien. So stünden beispielsweise Nachhilfe-Gutscheine für mehr als 20.000 Kinder und Jugendliche bereit.
Einheitliche Regeln für Distanzunterricht
Zu den wichtigsten Themen für viele Eltern zählten im vergangenen Schuljahr verbindliche Regeln und Standards für das Distanzlernen, betonte die Ministerin. Die Schulen würden sich daher auf einen Schulentwicklungsprozess begeben, der besonders auf effiziente Klassenführung und konstruktive Unterstützung der Schüler:innen setze. “Diese Entwicklung von verlässlichen Qualitätsstandards ist für Schülerinnen und Schüler, Eltern sowie Ausbildungsbetriebe und Lehrkräfte wichtig”, sagte Prien.
Die Erfahrungen von Lehrkräften und Schüler:innen aus der Zeit des Distanzlernens und des Wechselunterrichts sollen nun in einen langfristigen und kontinuierlichen Prozess zur Weiterentwicklung des Unterrichts münden. Erste Schritte dafür seien die Sommeruniversität im Juli zum Thema “Schule der Zukunft” sowie ein großen Onlinekongress am Jahresende.