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Betrüger erbeuten über 60.000 Euro mit Schockanruf in Bad Schwartau

Am Montag (09.08.2021) ist ein Ehepaar aus Bad Schwartau Opfer eines Trickbetruges am Telefon geworden. Die Täter gaben sich als Polizistin und Staatsanwalt aus und nutzten die Masche des „Schockanrufes“: Angeblich hätte die Tochter des Ehepaares einen tödlichen Verkehrsunfall versursacht. Für eine erfundene erforderliche Kaution überwiesen die Eheleute über 60.000 Euro.

Der Anruf erfolgte am Montagvormittag: Mit hochdeutscher, weiblicher Stimme gab sich eine Frau gegenüber den Geschädigten als Polizistin aus. Sie teilte mit, dass die gemeinsame Tochter angeblich einen Verkehrsunfall verursacht habe, bei dem ein 26-jähriger Radfahrer aus Spanien oder Polen ums Leben kann. Die Betrügerin suggerierte, dass nun eine Kautionszahlung für die Tochter zu hinterlegen wäre, so hoch wie möglich.

Geschockt durch den Anruf transferierte das Ehepaar zunächst per Echtzeitüberweisung mehrere tausend Euro auf ein von den Betrügern genanntes Konto. Währenddessen waren sie die ganze Zeit im telefonischen Kontakt mit der falschen Polizistin und dem falschen Staatsanwalt. Weil diese noch mehr Kautionsgeld forderten, fuhr das Ehepaar im Laufe des Tages nach Neumünster, um das Tageslimit Limit ihres dort verwalteten Kontos zu erhöhen.

Der falsche Staatsanwalt schickte die Geschädigten dort noch zum Amtsgericht, um vor Ort die Erhöhung der Limitierung zu bestätigen. Weil auch dieses erfunden war und am Gerichtsgebäude niemand wartete, fuhr das Ehepaar zurück nach Bad Schwartau und veranlasste von dort aus die Überweisung von weiteren tausenden Euro auf ein ausländisches Konto. Skeptisch wurden die Betrogenen, als die falsche Polizistin nach der Überweisung grußlos auflegte. Erst am Abend meldeten sie den Fall der Kriminalpolizei. In diesem Zusammenhang hat die Kriminalpolizei in Bad Schwartau die Ermittlungen wegen des Verdachts des Betruges aufgenommen.

Schützen Sie sich und ihre Angehörigen vor derart Betrugsmachen und beachten Sie folgende Verhaltenshinweise:

-Seien Sie grundsätzlich skeptisch gegenüber fremden Personen am Telefon

-Lassen Sie sich den vollständigen Namen des anrufenden Polizisten sowie dessen Dienststelle und Rückrufnummer geben und legen dann auf. Im Zweifel kontaktieren Sie die Polizei über 110 oder die nächstgelegene Dienststelle und hinterfragen dort den Anruf.

-Geben Sie am Telefon keine Auskünfte über persönliche Lebensverhältnisse, persönliche Daten oder Ihre finanzielle Situation.

-Die Polizei verlangt am Telefon keine Überweisungen auf ein Konto.

Nicht nur bei lebensälteren Angehörigen empfiehlt sich ein Aufsteller mit den wichtigsten Telefonnummern auf dem Telefontischchen. Darauf notiert sollten die Nummern enger Verwandter, zu denen ein guter Kontakt besteht, sowie die Telefonnummer der Polizei notiert sein.

Entsprechende Aufsteller können kostenlos beim Sachgebiet Prävention der Polizeidirektion Lübeck oder über das Servicecenter der Polizei unter den Rufnummern Tel.: 0451-131-1400 und Tel: 0451-1310 angefordert werden.

Weitere Informationen finden Sie auch unter www.polizei-beratung.de.

 

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