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Kiel ist erste Polizeidirektion in SH mit Fahrradstaffel

Seit heute verfügt die Polizeidirektion Kiel als erste Direktion in Schleswig-Holstein über eine Fahrradstaffel. Der Startschuss für die Staffel fiel um 11 Uhr auf dem Kieler Rathausplatz.

Nach der Vorstellung durch den stellvertretenden Leiter der Polizeidirektion Kiel, Jürgen Hoppe, nahmen die Beamtinnen und Beamten ihre ersten Einsätze wahr.

„Die Polizei hat sich in den letzten Jahrzehnten in der Ausstattung ihrer Führungs- und Einsatzmittel stets weiterentwickelt. Mit der Schaffung einer Fahrradstaffel in der Polizeidirektion Kiel tragen wir der Entwicklung in Sachen Mobilität Rechnung und sehen uns hier als Vorreiter in der Landespolizei“, betont Polizeidirektor Jürgen Hoppe auch im Hinblick auf die Entwicklung des Fahrrads als vollwertiges Verkehrsmittel in innerstädtischen Bereichen. „Wir müssen uns bewusst machen, dass ein Fahrrad ein gleichwertiges Verkehrs- und Fortbewegungsmittel zum Kraftfahrzeug ist.“

In den ersten Stunden wurden die insgesamt vier Beamten und zwei Beamtinnen bei insgesamt ruhigem Einsatzaufkommen im Kieler Stadtgebiet diverse Male von der Regionalleitstelle eingesetzt. Unter anderem nahmen sie einen 37-Jährigen in Gaarden fest, der mit einem großen Messer in der Hand durch die Reeperbahn lief.

Bei einem weiteren Einsatz unterstützten sie Mitarbeiterinnen einer Kita bei der Suche nach zwei Kindern, die sich kurzzeitig unbemerkt von der Gruppe entfernten. Weitere Einsätze waren beispielsweise Ermittlungen nach einer Verkehrsunfallflucht sowie die Behebung von Verkehrsbehinderungen. Eine Person, die in Gaarden mit einem Joint in der Hand kontrolliert wurde, zeigte sich überrascht, dass die Polizei plötzlich mit dem Fahrrad vor ihm stand.

Mehrfach erhielten die Beamtinnen und Beamten Zuspruch aus der Bevölkerung. Ein Autofahrer kurbelte beispielsweise an einer roten Ampel das Fenster herunter und sagte mit „Daumen-Hoch-Geste“, dass er kurz zuvor von der Staffel im Radio erfahren habe.

Die Fahrradstaffel ist ein Pilotprojekt, das zunächst für ein Jahr angelegt ist. Im Rahmen einer Evaluation soll über die ständige Etablierung entschieden und auch die mögliche Einrichtung weiterer Fahrradstaffeln in Schleswig-Holstein bewertet werden.

Organisatorisch ist die Fahrradstaffel beim Polizei-Bezirksrevier Kiel beim dortigen Präsenzdienst angebunden. Sie ist somit Teil des täglichen Sicherheits- und Präsenzdienstes der Polizeidirektion Kiel.

Der Einsatz der Beamtinnen und Beamten der Fahrradstaffel dient dem Ziel, der Verhinderung beziehungsweise Verfolgung von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten. Zudem soll zur Stärkung der objektiven Sicherheit und zur Erhöhung des subjektiven Sicherheitsgefühls sowie zur Steigerung der Ansprechbarkeit beigetragen werden.

„Unsere Fahrradstaffel wird demnach zu nahezu allen Einsatzanlässen des polizeilichen Aufgabenbereichs herangezogen und beschränkt sich daher ausdrücklich nicht ausschließlich auf Kontrollen von Radfahrenden.“, so Jürgen Hoppe.

Dennoch fielen den Polizistinnen und Polizisten während ihrer ersten Streifenfahrten zahlreiche Radfahrende auf, die sich verkehrswidrig verhielten. In der Folge leiteten sie entsprechende Ordnungswidrigkeitenverfahren ein.

Das Fahrrad als weiteres Einsatzmittel der Polizei bietet diverse Vorteile gegenüber den klassischen Streifenwagen. Hoppe: „Einige Strecken sind mit dem Fahrrad ganz einfach schneller zurückzulegen als mit dem Auto.“

Auch die Wahrnehmung der Umwelt mit allen Sinnen sowie die Ansprechbarkeit durch Bürgerinnen und Bürgern stellt sich im Sinne einer Bürgerpolizei einfacher dar. Die Beamtinnen und Beamten der Fahrradstaffel sind mit ihrer persönlichen Ausstattung für den Großteil aller Einsatzanlässe geeignet und gewappnet.

Bei den persönlich zugewiesenen Rädern handelt es sich um Pedelecs der Marke Riese & Müller mit hervorragenden Komponenten, ergonomischer Bauweise, wartungsfreien Antrieben und hinreichend erforderlicher Zuladungsmöglichkeit. Die in Packtaschen mitgeführte Zusatzausstattung ist grundsätzlich mit der eines Streifenwagens vergleichbar.

Eine Fachfirma hat die optische Gestaltung durchgeführt, so dass die Räder als Polizeifahrzeuge wahrgenommen werden. Das heißt, sowohl die Farbgebung wie auch die Schriftzüge entsprechen denen der Funkstreifenwagen.

Bei der Beschaffung der individuell hergestellten Bekleidung ist ausdrücklich auf höchste Sichtbarkeit und Wahrnehmbarkeit geachtet worden. „Sowohl bei den Pedelecs wie auch bei der Bekleidung haben wir darauf geachtet, dass die Erfordernisse eines aktiven Arbeitsschutzes hinsichtlich der der Sichtbarkeit und des Schutzes vor Witterungseinflüssen gewährleistet sind“, so Jürgen Hoppe.

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