Mit einem Puls von an die 200 durch den 600-800 Grad warmen Container
Bad Schwartau wurde am Wochenende wieder zum Ausbildungstreffpunkt für die meisten Feuerwehren aus unserer Region. Neben der Freiwilligen Feuerwehr (FF) Bad Schwartau-Rensefeld als Gastgeber und Organisator waren auch die Berufsfeuerwehr Lübeck sowie unter anderem auch die FF Stockelsdorf und die FF Mori mit von der Partie.
Diesmal rückte die Firma Röser gleich mit mehreren Containern aus Leipzig an. Eine mobile Feststoff befeuerte (Holz) Brandübungsanlage sowie eine Rauchdurchzündungsanlage (RDA) wurden aufgebaut und dieses Wochende in Betrieb genommen.
“Das ist nicht gerade billig und sehr personalintensiv. Doch jeden Cent wert”, sagte Gemeindewehrführer Mikail Capar. “Kurz nach unserer ersten Ausbildung mit der RDA hatten wir in Bad Schwartau einen Kellerbrand mit Rauchgasdurchzündung, bei der zum Glück auch niemand zu Schaden kam, dank der guten Vorbereitung.”
Am Vorabend gab es für alle Teilnehmer eine theoretieche Ausbildung und Einweisung, die auf Gund der hohen Beteiligung von ca. 140 angemeldeten Personen online via Zoom-Meeting durfchgeführt wurde.
Theoretisch und auch praktisch sind die Inhalte jedem Teilnehmer bekannt, dürfen doch nur bereits ausgebildete Atemschutzgeräteträger mit gültigem ärztlichem Zertifikat (G26.3) überhaupt einen der raren Plätze ergattern.
Nichtsdestotrotz sollen die Teilnehmer neben einsatztaktischen Übungen bei NULLSICHT und der richtigen Türöffnungsprozedur auch an ihre physischen und psychischen Belastungsgrenzen herangeführt werden, um sie für kommende Einsätze gut vorzubereiten.
Bei Temperaturen von 600-800°C ist dabei einiges zu beachten, weshalb auch sehr auf Sicherheit geachtet werden muss. Bei diesen Temperaturen und der physischen Belastung gerät der Körper schnell an seine Grenzen, mit einem Puls von bis zu 200 Schlägen in der Minute kommt es schnell zu einem Kollaps, mit ca. 1-1,5 Liter Flüssigkeitsverlust in weniger als 30 Minuten ist da zu rechnen. Da kann es schnell sehr ernst werden. “Ein Spaziergang ist das nicht mehr“, sagte einer der Teilnehmer.
Zum Glück bleibt die Gemeinde Bad Schwartau nicht alleine auf den Kosten sitzen. Die Gemeinden, die Teilnehmer entsenden, bekommen diese pro Kopf abgerechnet, was natürlich wesentlich wirtschaftlicher ist, als eine eigene Ausbildung durchzuführen.
Für Ostholstein geschieht dieses üblicherweise bei der FTZ (Feuerwehrtechnischen Zentrale) in Lensahn, wo auch die Ausbildung für die Atemschutzgeräteträger durchgeführt wird. Wie wir jedoch gehört haben, lassen sich einige Kreisausbilder von Ostholstein die Gelegenheit nicht nehmen und werden die Anlage am Sonntag einmal selber testen.