Pastor will Briefaktion “Engelsgrüße” bis Ende Januar fortsetzen
Mit wenig Aufwand Freude spenden. Das kann jeder ist sich Pastor Müller-Busse, Pflegeheimseelsorger des Kirchenkreises, sicher. Die Briefaktion “Engelsgrüße” läuft aufgrund der immer noch angespannten Besucher-Regelung in den Senioreneinrichtungen weiter.
„Für eine besonders liebe Bewohnerin“ stand auf dem Brief, der Christine Grube (71) in einem Eutiner Pflegeheim kurz vor Weihnachten von ihrer Pflegerin ausgehändigt wurde. Auch für ihre 98-jährige Mutter, die mit ihr im selben Zimmer wohnt, gab es einen solchen „Engelsgruß“. Beide Schreiben seien ganz liebevoll gemacht gewesen. „Es war eine ganz große Freude für uns“, sagt die Tochter.
Pastor Müller-Busse, hatte vor Weihnachten dazu aufgerufen, Gedichte, Geschichten, Mut machende Erlebnisse und aufbauende Gedanken zu Papier zu bringen und ihm zu senden, damit er diese „Engelsgrüße“, wie er sie genannt hatte, an die Senioreneinrichtungen verteilen könne. 61 Menschen folgten dieser Einladung und schickten ihm bislang insgesamt 159 Briefe. „Und es kommen täglich noch welche hinzu“, berichtet der Pastor. „Vielen liegt das Wohl der Bewohner in Heimen am Herzen“, sagt er. Und: „Es ist wichtig, dass die Menschen spüren, dass sie wahrgenommen werden.“
Eine Brieschreiberin schrieb dem Seelsorger selbst: „Ich wusste von der Not von Menschen in Heimen, doch fühlte ich mich ohnmächtig. Durch die Aktion ‚Engelsgrüße’ kann ich etwas tun.“
Und tatsächlich, die Bedeutung solcher persönlichen Briefe für die Empfänger gerade in Zeiten der Pandemie ist groß. Ob Spielenachmittage oder gemeinsames Kaffeetrinken, die meisten geselligen Veranstaltungen fallen aus. Und auch die Pflegekräfte haben weniger Zeit für die einzelnen Bewohner, weil sie viel Aufwand durch die Corona-Schutzmaßnahmen zu bewältigen haben, weiß Müller-Busse. „Zeit, die dann nicht mehr für den direkten Kontakt mit den Bewohnern da ist, worunter auch die Mitarbeitenden sehr leiden.“
Weil der Januar als dunkler und kalter Monat das Bedürfnis nach Trost weckt, will der Pastor seine Aktion fortsetzen. Müller-Busse: „Januar ist Epiphaniaszeit. Mit Jesus Christus kommt ein Licht in unsere dunkle Welt. Engel sind Boten, und mit den Engelsgrüßen kommt Licht in das Leben von Menschen in Heimen.“
Wer noch Briefe schreiben möchte, schickt sie bitte an: „Engelsgrüße“, c/o Evangelisches Zentrum, Pastor Jochen Müller-Busse, Schloßstraße 13, 23701 Eutin.