Lange ersehnt, am Sa. den 26.02022 war es endlich soweit
Die FF Stockelsdorf zieht nach 68 Jahren um
Ein letztes mal Antreten

Ein letztes Mal antreten am Bäckergang

(Foto: Inken Schmidt/Stodo.NEWS)
Nach diversen Jahren der Vorbereitung, der Planung und Organisation, der Baubegleitung, Einrichtung und Probebetriebes, war es endlich soweit: am 26.02.2022 trat die Freiwillige Feuerwehr (FF) Stockelsdorf ein letztes Mal am Bäckergang unter den Augen des Bürgervorstehers Manfred Beckmann, der Bürgermeisterin Julia Samtleben und dem neuen Wehrvorstand an und rückte mit Mannschaft und Fahrzeugen ab. Gemeinsam marschierten alle in das neue Domizil am Bohnrader Weg.
Vier Millionen Euro hat das neue Feuerwehrhaus der Gemeinde Stockelsdorf gekostet
Stockelsdforf
Ein Verbleib im alten Feuerwehrhaus war ausgeschlossen, der signifikante Platzmangel für Mannschaft und Gerät machte den Betrieb für die Kameradinnen und Kameraden immer schwerer.
Hinzu kamen die weiterentwickelten Forderungen an den Gesundheitsschutz der Ehrenamtler, die sich quasi am oder fast unter den Autos in ihre Schutzkleidung zwängen mussten. Die HFUK (Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse Nord) empfiehlt dringend zur Krebsvorsorge eine strikte Trennung zwischen Einsatzbereich und Schulung/Umkleidebereich. (Keiner weiß, was beim letzten Feuer gebrannt hat und was für Rückstände sich noch an der Schutzkleidung befinden)
In ganz Stockelsdorf muss da noch viel geschehen, dieser Platzmangel existiert quasi in allen Feuerwehrhäusern, jahrelang ist da nichts geschehen und der Gemeinde stehen noch weitere größere Investitionen bevor.
Recht viel los, für einen inoffiziellen Termin
Die FF Bad Schwartau-Rensefeld übernahm die Sicherung der Marschroute. 
Aufgrund von Corona hatte man auf eine offizielle Einweihungsfeier mit Einladungen verzichtet und auch der Marsch vom Bäckergang zum neuen Feuerwehrhaus lief ohne viel Tamtam ab. Trotzdem ließen es sich einige Wehren nicht nehmen, sich mit einer Abordnung am Wegesrand zu postieren und Spalier zu stehen. Gesichtet wurden auch die FF Ahrensbök und das DRK Stockelsdorf.

Selbstverständlich hatte die FF Stockelsdorf auch an ihre sich in Quarantäne befindlichen und sehr traurigen Mitglieder gedacht: Über einen Lifestream waren sie mitten drin im Geschehen
Die Feuerwehr Mori, größte Wehr in Stockelsdorf, hatte bereits zwei Einsätze an diesem Tag hinter sich, stellte aber nicht einfach nur ihre Drehleiter wie gewünscht für die Taufe des neuen Feuerwehrhauses zur Verfügung, sondern postierte sich mit dem kompletten Fuhrpark an der Strecke.
"Ganz große Geste", war aus den Reihen der FF Stockelsdorf zu hören. Gänsehaut-Moment nannte es eine Kameradin während des Umzuges. 

FF Mori steht spalier

(Foto: Inken Schmidt/Stodo.NEWS)
An der Spitze des Umzuges befanden sich außer der Fahne der FF Stockelsdorf, der gerade erst gestern gewählte Wehrvorstand, Christoph Dornheim (Wehrführer) und René Andersch (Stellv. Wehrführer), Bürgervorsteher Manfred Beckmann, Bürgermeisterin Julia Samtleben, und Vorsitzender des Ausschusses UBPöS Jens Andermann.
Als neu gewählte Wehrführung fuhren Christoph Dornheim und René Andersch mit der Bürgermeisterin auf der Drehleiter in luftige Höhen und Dornheim verlas ein „Taufgedicht” für das neue Feuerwehrhaus, woraufhin Bürgermeisterin Julia Samtleben die Sektflasche gegen das Gemäuer schellen ließ, verstärkt durch Gruppenführer René Buchholz am Boden, damit die Flasche auch auf jeden Fall zu Bruch geht.
In Norddeutschland lässt man es ploppen

Da es keinen Sektempfang geben konnte, begossen alle Anwesenden das neue Feuerwehrhaus auf norddeutsche Art mit „Buddel in der Hand” (Radler, um einsatzfähig zu bleiben). Dabei kam es eigentlich eher auf das vereinte „Ploppen”, beim Öffnen dieser Flaschen an, das als symbolische Begrüßung galt.

Ab heute startet also die FF Stockelsdorf vom Bohnrader Weg aus zu ihren Einsätzen.
Jörg Schiessler